So verläuft die Tour de France durch den Rhein-Kreis Neuss

Bürgermeister Reiner Breuer erwartet am 2. Juli ein „Volksfest sondergleichen“.

So verläuft die Tour de France durch den Rhein-Kreis Neuss
Foto: dpa/Grafik: Presseämter

Rhein-Kreis. Die Kaiser-Friedrich-Straße kennt Tony Martin, seit er 2010 die damals neunte Auflage der Tour de Neuss gewann. Gut möglich, dass der dreifache Zeitfahr-Weltmeister am 2. Juli 2017 im gelben Trikot über die Straße seines damaligen Triumphs rollt. Denn die zweite Etappe der Tour de France führt im kommenden Jahr über den Neusser „Prachtboulevard“ entlang des Nordkanals — und weil die 104. Auflage der Frankreich-Rundfahrt tags zuvor in Düsseldorf mit einem Einzelzeitfahren beginnt, gilt Martin als großer Favorit auf das erste „maillot jaune“, das den Gesamtführenden bis ins Ziel am 23. Juli auf den Champs Elyséés schmückt.

Reiner Breuer, Neusser Bürgermeister

In den Augen von Reiner Breuer wäre das eine schöne Zugabe. Der Neusser Bürgermeister ist auch so überzeugt, dass „Neuss als radsportbegeisterte Stadt“ an diesem 2. Juli ein „Volksfest sondergleichen“ erleben wird. Die Voraussetzungen dazu sind gegeben: „Der Streckenverlauf ist nahe am Optimum dessen, was wir uns gewünscht und vorgestellt haben“, sagt Breuer mit Blick auf die Route, die das Fahrerfeld an jenem Sonntagmittag nehmen wird. Von Büderich kommend biegt das Peloton am Handweiser auf den Willy-Brandt-Ring, umrundet den Hafen als „industrielles Herz unserer Stadt“ (Breuer) und erreicht über die Hammer Landstraße vorbei an Galopprennbahn und Hessentorbrücke die Innenstadt.

„Die fahren direkt an meiner Haustür vorbei“, jubelte Udo Hempel gestern Mittag anlässlich der Streckenpräsentation im Düsseldorfer Schlossturm. Tatsächlich verlässt die Strecke die L 381 an der Novesiastraße, um mit einem Schlenker durch den Büttgener Ortskern wieder auf die Landstraße Richtung Kleinenbroich zurück zu kehren. Nicht nur beim Bahnrad-Olympiasieger von 1972 herrschen gemischte Gefühle. „Ein paar Kilometer mehr auf unserem Gebiet hatten wir uns schon erhofft“, sagt Franz-Josef Kallen mit Blick auf die Ortsdurchfahrt über Novesiastraße, Rathausplatz, Bachstraße und Gladbacher Straße.

Der Präsident des VfR Büttgen hat mit Hempel einen etwas längeren Alternativvorschlag ausgearbeitet, der über den Düsseldorfer Tour-Beauftragten Sven Teutenberg an die veranstaltende Agentur ASO in Paris gehen soll. Unabhängig davon „freuen wir uns riesig, dass die Tour de France durch das Radsportdorf Büttgen rollt“, stellt die Kaarster Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus klar. Sie will die Radsportfans an diesem Sonntag in Verbindung mit dem „Niederrheinischen Radwandertag“ dazu bewegen, selbst in die Pedale zu treten.

Aachen, deutscher Endpunkt der bis Lüttich führenden Etappe, will die Durchfahrt der Tour de France sogar mit einem Radrennen verbinden. In Neuss müssen sich die Fans dreieinhalb Wochen bis zur Tour de Neuss gedulden. Vielleicht rollt dann am 26. Juli Tony Martin ja wieder über die Kaiser-Friedrich-Straße.

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