So feiert Bayer den Aufstieg

Handball-Drittligist gewinnt 37:19 im letzten Saisonspiel. Sponsoren erhöhen ihr Engagement.

Dormagen/Korschenbroich. Es hat sicher schon rauschendere Ballnächte gegeben in der langen Geschichte des Dormagener Profi-Handballs als diesen Samstagabend. Von allen sieben Aufstiegen, die der TSV Bayer seit 1983 feiern konnte, war der von 2018, der insgesamt vierte in die Zweite Handball-Bundesliga, der mit der kleinsten Kulisse von nur 1021 Zuschauern. Aber da tat der Stimmung keinen Abbruch. Bei den Spielern sowieso nicht. Die Dormagener feierten gut gelaunt.

Gegen eine überforderte Bundesliga-Reserve des VfL Gummersbach, die sich bei ihrer 19:37 (9:18)-Niederlage widerstandslos ihrem Schicksal ergab, war den Dormagenern deutlich anzumerken, welche Last eine Woche zuvor von ihren Schultern gefallen war. Vom Druck befreit spielten die Bayer-Jungs endlich mal wieder schönen, schnellen Handball, den spielerisch wohl besten, den die 3. Liga West in dieser Saison zu bieten hatte.

Doch das allein führt im Handball-Geschäft noch lange nicht zum Erfolg. Da zählen eher „Tugenden“ wie knüppelharte Deckungsarbeit, Routine und Nervenstärke. Und weil das so ist, muss der TSV Bayer trotz aller Wertschätzung für seine junge Garde personell nachlegen, um in der neuen Liga bestehen zu können — und das über die drei bereits feststehenden Zugänge hinaus.

Die Voraussetzungen dafür sind seit Samstag ein bisschen besser geworden. Denn vor dem Anpfiff heizten die wichtigsten Sponsoren die Stimmung mit ihrer Zusage an, den Weg der Dormagener in die Zweite Liga und dort möglichst zum Klassenerhalt (bedeutet in der neuen Spielzeit mindestens Tabellenplatz 15) mit verstärktem Engagement begleiten zu wollen. Hauptsponsor RheinLand „erhöht seine bisherige Förderung um 50 Prozent“, erklärte Vorstands-Mitglied Christoph Buchbender. Trikotsponsor VM Vermögensmanagement hat seinen auslaufenden Vertrag „zu verbesserten Konditionen“ (Geschäftsführer Tim Schmiel) verlängert. Und für die Partner für Sport und Bildung hatte deren Vize-Präsident Jürgen Steinmetz ein Geschenk im Wert von 15 000 Euro mitgebracht. „Wir verstehen das als Signal an die anderen Sponsoren, vorhandene wie mögliche neue“, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, „wir müssen jetzt alles dafür tun, damit die Rückkehr in die Zweite Liga keine Eintagsfliege bleibt.“

Björn Barthel hat mit dieser Arbeit längst begonnen. „Dank der Zusagen können wir die Sichtung von neuen Spielern jetzt forciert vorantreiben“, stellte der Handball-Geschäftsführer fest, ehe er sich ganz dem Feiern widmete.

Der TV Korschenbroich hat sich derweil mit einer 28:33 (14:17)-Niederlage bei der HSG Bergische Panther aus der 3. Liga verabschiedet. Gut fünfzig Fans begleiteten den TVK auf seinem letzten Weg. „Das war eine tolle Unterstützung für uns und hat uns enorm gefreut“, sagte Trainer Ronny Rogawska.

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