SCK siegt dank Madatsidis

Gegen Rot-Weiß Oberhausen II gewann der SC Kapellen mit 3:1.

SCK siegt dank Madatsidis
Foto: Lothar Berns

Kapellen. Die 90 Minuten waren so gut wie zu Ende, da bat Georg Madatsidis seinen Trainer fast inständig, ihn noch nicht aus dem Spiel zu nehmen. Wolfgang Brück kam dem Wunsch des 23 Jahre alten Griechen gerne nach — und gestattete Madatsidis damit, seine wahrlich herausragende Leistung zu krönen: Mit dem Tor zum 3:1-Endstand (Halbzeit 1:0) gegen Rot-Weiß Oberhausen II machte die Offensivkraft des Fußball-Oberligisten SC Kapellen den Ostermontag rund, hatte er zuvor doch per Kopf schon zur Führung getroffen (11.) und das 2:1 von Keisuke Ota (58.) vorbereitet.

„George hat der Mannschaft heute einiges zurückgegeben“, lobte Brück seinen oft launischen Schützling, dem die Gastspiele in der Bezirksliga-Vertretung des SCK ganz offensichtlich gut getan haben. Den Hausherren tat das „Comeback“ Madatsidis’ gleich doppelt gut: Zum einen hatten sie in der Wahnsinnspartie am Gründonnerstag in Schonnebeck (4:3-Sieg nach 4:0-Führung) in Lennart Ingmann (Verdacht auf Bänderriss) und Keeper Christopher Möllering (Rote Karte nach einer Notbremse) wiederum wertvolles Personal verloren, zum anderen kam RWO ganz und gar nicht wie ein Tabellenletzter daher.

Seit Mike Terranova Anfang Dezember für Peter Kunkel kam, spielt die Mannschaft nämlich nicht mehr wie ein abgeschlagenes Schlusslicht. Unter dem in Oberhausen wegen seiner kämpferischen Auftritte zum „Fußballgott“ geadelten Ex-Profi, der mit den Kleeblättern von 2008 bis 2011 in der 2. Bundesliga am Ball war, holte der Abstiegskandidat bis zur 0:2-Niederlage am Gründonnerstag gegen Tabellenführer Wuppertaler SV zehn Punkte aus vier Spielen. Unter Kunkel waren in 18 Partien nur sieben Zähler herausgesprungen. Terranova kann inzwischen auch verstärkt auf Hilfe aus dem Profikader bauen: Beim 1:0-Erfolg vor drei Wochen gegen das Topteam SpVg Schonnebeck standen dem 39-Jährigen in Kevin Krystofiak, Sinan Özkara, Paul Voß, Kai Nakowitsch und Oliver Steurer gleich fünf Mann aus dem Regionalliga-Kader zur Verfügung. Danach stellte Essens Trainer Dirk Tönnies fest: „In dieser Besetzung ist Oberhausen ein Top-Team der Oberliga. Diese Mannschaft würde auch in der Regionalliga bestehen.“

Gestern Nachmittag im Erftstadion standen bis auf den zweitligaerfahrenen Dimitrios Pappas (36) und Boran Sezen (20) sogar ausschließlich Akteure aus Oberhausens Viertliga-Kader auf dem Kunstrasen. Trotzdem begann der SCK furios, erspielte sich bis zur dritten Minute schon gute Chancen durch Frederik Leufgen. David Dygacz, der trotz einer Bänderdehnung bis zum Schluss durchhielt, und Robert Wilschrey. Der von Madatsidis nach Maßflanke Otas erzielte Kopfballtreffer zum 1:0 war darum dicke verdient. Dumm nur, dass Kai Nakowitsch kurz darauf bei seinem Tor zum 1:1 (15.) bei der auf eine Abseitsstellung spekulierenden SCK-Defensive nur auf wenig Gegenwehr stieß. In der Folge aber ließen die Gastgeber um den beim Debüt erstaunlich souverän wirkenden Torhüter Marvin Kiese (bemerkenswert vor allem seine genauen Abschläge) nur noch wenig zu. Und vorne blieben sie eiskalt: Beim 2:1 revanchierte sich Kapellens erster Torschütze mit einem Zuckerpass bei Ota, beim 3:1 nach einem Konter narrte Madatsidis die halbe RWO-Abwehr. Danach legte sich SCK-Vorsitzender Peter Kempermann fest: „Jetzt steigen wir nicht mehr ab.“

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