Schwimmer bangen um Hallennutzung

Amateursportler haben keine Alternative zum Hallenbad Neukirchen.

Schwimmer bangen um Hallennutzung
Foto: woi

Neukirchen. „Dass es wirklich keine Chance mehr gibt, glaube ich erst, wenn wir tatsächlich schließen“, sagt Klaus Calvis, Vorsitzender des TV Jahn Kapellen, zur Zukunft des Hallenbads Neukirchen. Aber es geht nicht nur um die Nutzung eines Gebäudes, es geht auch um die Zukunft des Neukirchener Schwimmsports.

Zwei Gruppierungen des TV Jahn Kapellen nutzen die Schwimmbahnen für ihre Zwecke. Einerseits Kinder, die schwimmen lernen, andererseits die erwachsenen Wettkampfschwimmer. „Die Ausbildung der Kinder ist auch in Zukunft gesichert“, erklärt Calvis zur Verlegung der Übungszeiten. Im zehn mal zehn Meter großen Becken des zum TV Germania Wevelinghoven gehörenden Bades lernt künftig der Nachwuchs. Vollkommen ungeklärt ist allerdings, wohin die Erwachsenen ausweichen.

„Im Schlossbad haben wir Zeiten angefragt, aber keine bekommen, zu der unsere Trainer Übungseinheiten anbieten können“, sagt Klaus Calvis. Das Dilemma sei, dass es sich um Amateursport handle und die Übungsleiter keine Schwimmprofis sind, sondern in ihrer freien Zeit dieses Angebot machen. „Wenn wir keine Trainingszeiten für die Wettkampfschwimmer finden, wird diese Abteilung wohl geschlossen werden“, skizziert der Vorsitzende des Vereins die Zukunft.

Laut Ratsbeschluss vom 30. Januar 2014 sollte das Schwimmbad parallel zur Eröffnung des Schlossbades aufgegeben werden. Diese Frist ist nochmals verlängert worden. Bürgermeister Klaus Krützen hat Unterstützung bis Ende 2018 zugesagt. Hintergrund ist, dass das Schlossbad zwar am 4. Juli wieder öffnet, man dem Verein aber mehr Zeit geben möchte, um Lösungen zu finden, wie Rathaussprecher Stephan Renner mitteilt.

Eine Gnadenfrist, die alle Mitstreiter des TV Jahn Kapellen nutzen wollen. „Viele sind an einem Erhalt des Schwimmbades interessiert“, bilanziert Calvis. Auch gibt es Pläne — in Kooperation mit anderen Vereinen — wie das Gebäude anders als Schwimmbad genutzt werden könnte. „Letztlich scheiterte bislang aber alles an den finanziellen Mitteln, wenn es ums Geld geht, verläuft alles im Sande.“ Auch die Suche nach potenziellen anderen Investoren oder Nutzern hatte bisher keinen Erfolg. Zu Jahresbeginn beispielsweise gab es eine Ortsbegehung mit einem Interessenten, der das Areal zu einem heilpädagogischen Zentrum umkonzeptionieren wollte. „Der hat sich nie wieder gemeldet“, bedauert Klaus Calvis.

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