Schwarz-Weiß startet in die Rückrunde

Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss hat heute Hannover 78 zu Gast.

Schwarz-Weiß startet in die Rückrunde
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. In der Halle hat der Fahrstuhl funktioniert: In einem Herzschlagfinale, in dem am Ende nur das bessere Torverhältnis gegenüber Blau-Weiss Köln den Ausschlag gab, gelang dem HTC Schwarz-Weiß Neuss auf direktem Wege der Wiederaufstieg in die Hockey-Bundesliga. Auf dem Feld, auf dem bei zwei Zweitliga-Gruppen (gegenüber vier in der Halle) die Leistungsdichte ungleich größer ist, sieht die Sache ein wenig anders aus. Obwohl die drittplatzierten Schwarz-Weißen nur drei Punkte hinter Tabellenführer Hamburger Polo-Club und zwei Zähler hinter dem Düsseldorfer HC überwinterten, sagt Trainer Matthias Gräber vor dem ersten Spiel der Rückrunde heute (16 Uhr, Jahnstraße) gegen Hannover 78: „Wir wollen uns erst einmal nach unten absichern. Dafür ist die Partie schon ein Big-Point-Spiel.“

Solche Vorsicht ist alles andere als Tiefstapelei. Erstens trennen die Neusser auch nur drei Zähler vom sechsten Tabellenplatz, den die heutigen Gäste innehaben — direkt dahinter beginnt die Abstiegszone. Zweitens sagt Gräber in sympathischer Offenheit: „Die Vorbereitung auf die Feldsaison war durchwachsen, die hätte besser laufen können.“

In diesem Urteil sieht sich der Neusser Trainer freilich auf einer Wellenlänge mit vielen Kollegen. „Es ist einfach keine Jahreszeit, um draußen Hockey zu spielen“, sagt Gräber. Beim Abendtraining herrschen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, „und da holst du dir leicht eine Zerrung“, weiß Gräber.

Jüngstes Opfer: Steven Dühr, der die Übungseinheit am Mittwoch vorzeitig beenden musste. „Wenn’s gut geht, ist es nur eine Zerrung. Wenn’s schlecht läuft, fällt er mit einem Muskelfaserriss aus“, verrät der Trainer.

Auch Routinier Christoph Martial plagen muskuläre Probleme, dazu kamen immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle wie der von Torjäger Sebastian Draguhn. Der Ex-Weltmeister hatte sich krank ins letzte Spiel der Hallensaison geschleppt, um den Aufstieg sichern zu helfen — und landete anschließend prompt im Krankenhaus. In zwei Testspielen gegen den Süd-Zweitligisten HC Ludwigsburg, die mit einem knappen Sieg und einem Unentschieden endeten, stand Gräber nur eine Rumpftruppe zur Verfügung. „Aber die Ansätze waren gut, darauf können wir aufbauen“, sagt der Trainer.

Vom Aufstieg zu sprechen, hält Gräber insgesamt — auch wegen der vielen jungen Spieler im Kader — für „vermessen“. Trotzdem: „Den Schwung aus der Halle wollen wir natürlich mitnehmen.“

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