Schulprojekt zum Glücklichsein

Die Grundschule Hackenbroich nimmt am Projekt „Klasse 2000“ teil. Das Klassenzimmer soll dabei zu einer Wohlfühloase werden.

Schulprojekt zum Glücklichsein
Foto: Berns

Hackenbroich. Ob Unterricht immer glücklich macht, da wird so mancher seine Zweifel haben, doch die Schüler der Klasse 1c der Hackenbroicher Grundschule sollen in dieser speziellen Stunde vor allem eins: glücklich sein. Und dazu müssen sie erst einmal richtig atmen, um entspannt zu sein. Dann stellt Klassenlehrerin Tessa Juricskay die Aufgabe: Jeder soll einen anderen begrüßen und ihm dabei ein Kompliment machen. Puh, das ist gar nicht so einfach. Viele tun sich schwer, doch am Ende spricht Alina das aus, was die meisten denken: „Ich fühle mich gut, wenn mir einer sagt, dass es schön sei, wenn ich da bin.“ Die Übung gehört zum Programm „Klasse 2000“, ein Projekt, dass die Erstklässler nun ihre ganze Grundschulzeit begleiten wird, und das das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung im Grundschulalter ist.

„Wir möchten die Kinder frühzeitig für das Thema Gesundheit begeistern und sie dabei unterstützen, die Herausforderungen des Lebens ohne Sucht und Gewalt zu lösen“, sagt Schulleiterin Larissa Goller-Wolf. Immer dabei bei den einzelnen Bausteinen, ungefähr 15 Unterrichtsstunden pro Schuljahr sind geplant, ist Klaro oder Klara, eine kleine Puppe, die die Mädchen und Jungen selbst gebastelt haben und die als Maskottchen dient.

Der Weg der Luft durch den Körper — das ist neben dem Thema Bewegung — eins, mit dem sich die Erstklässler beschäftigen. Daher sind die Atemübungen zu Beginn einer Stunde sehr wichtig. Aber die einzelnen Bausteine gehen nicht nicht nur auf körperliche Funktionen ein. „Wir sind freundlich“ — auch das mit Inhalt zu füllen, gehört für die i-Dötzchen dazu. Und daher gibt es von Klassenlehrerin Juricskay direkt eine Hausaufgabe: „Wenn ihr heute nach Hause kommt, sagt ihr euren Eltern oder Geschwistern zur Begrüßung etwas Nettes“, sagt sie. Die Begeisterung in der Runde hält sich (noch) in Grenzen.

Im zweiten Schuljahr geht es um den „Weg der Nahrung“ und darum zwischen Gefühlen, wie Angst, Wut, Trauer unterscheiden zu können — und zu erkennen, dass jedes Gefühl erlaubt ist, aber nicht jedes Verhalten. Im dritten Schuljahr wird die Funktion des Herzens erkundet und werden Wege gesucht, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Die „Großen“ im vierten Schuljahr schließlich beschäftigen sich mit den vielfältigen Aufgaben des Gehirns sowie den Themen Glück und Werbung, u.a. mit der Fragestellung „Was brauche ich zum Glücklichsein?“

Unterstützt werden die Lehrer übrigens von einer Gesundheitsförderin des Vereins „Klasse 2000“ sowie einem lokalen Sponsor. Den haben die Hackenbroicher im Dormagener Lions Club gefunden. Denn die Teilnahme kostet pro Klasse pro Jahr 220 Euro. Bereits im dritten Jahr dabei und ebenfalls vom Lions Club unterstützt wird die Christoph-Rensing-Schule in Horrem. „Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Achim Krieger, beim Club zuständig für das Projekt „Klasse 2000“. Krieger hofft, dass bald noch weitere Grundschulen von dem Angebot profitieren können.

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