Schulen erhalten Hightech-Bildschirme

Die Stadt stattet alle Klassenräume für rund zwei Millionen Euro neu aus.

Schulen erhalten Hightech-Bildschirme
Foto: Promethean

Dormagen. Grund- und weiterführende Schulen stehen vor dem Sprung in ein neues digitales Zeitalter. Das liegt zum einen am schnellen Internet durch Glasfasertechnologie. Zum anderen sollen Schüler und auch Lehrer von einer neuen Technologie profitieren, die die bislang üblichen Tafeln und Whiteboards ablösen soll, weil sie alle Anforderungen in sich vereint. Dieses Hightech-Projekt wäre der neueste Stand der Technik: Die Verwaltung hat vorgeschlagen, in einem ersten Schritt hundert von insgesamt 370 dieser 190 Zentimeter breiten Bildschirme zu kaufen, mit denen alle Klassenzimmer ausgestattet werden sollen.

Robert Kumbein, Erster Beigeordneter

Angesichts eines Einzelpreises von 5400 Euro liegt der Gesamtinvest bei zwei Millionen Euro. Mit dieser Neuerungen, die den bisherigen Medienentwicklungsplan in diesem Punkt auf den Kopf stellt, überraschte die Verwaltung die Schulpolitik. Die staunte und war interessiert, fühlte sich aber auch „Stück weit überfahren“, wie CDU-Ratsfrau Carola Westerheide bekannte. Das Projekt wird jetzt in den Fraktionen diskutiert und in den Haushaltsberatungen entschieden.

Ziel ist es, erklärte Erster Beigeordneter Robert Kumbein, dass die Schulen „auf einen möglichst einheitlichen Standard kommen“. Die Arbeitsgruppe war vor wenigen Tagen beim in Essen ansässigen Unternehmen Promethean. Die bezeichnen ihr „Activ Panel“, einen interaktiven Flachbildschirm, als das „Zentrum des digitalen Klassenzimmers“. Das System fährt binnen 30 Sekunden hoch und ist laut des IT-Experten Wolfgang Zimmer „sofort einsatzbereit“.

Er nannte den Schulpolitikern die besonderen Vorzüge: eine neuartige Schreib- und Touchoberfläche aus Panzerglas; Tafelanschrieb mit vielen Funktionen; die Möglichkeit unterschiedliche mobile Geräte ohne zusätzliche Hardware auf dem Bildschirm darzustellen. Zimmer: „Der Einsatz dieser Technik ersetzt die vorhandene Wandtafel.“ Am Montag werden die Dormagener Schulleiter über die neue Entwicklung informiert. Krumbein will dort Überzeugungsarbeit leisten: „Wenn, dann sollten wir den besten und neuesten Standard nehmen.“ Entscheidet sich die Politik für diese Neuerung, hat das strukturelle und finanzielle Folgen. Das bisher vorgesehene Hardware-Beschaffungsprogramm würde verändert: Statt der geplanten 250 elektronischen Arbeitsplätze für Schüler würden im nächsten Jahr nur hundert eingerichtet, auf die 60 geplanten für Lehrer ganz verzichtet.

Anstelle der vorgesehenen 173 Beamer für die Dormagener Schulen würden als Ersatz eben die neuen Hightech-Tafeln angeschafft. „Die Umwandlung der Schüler-Arbeitsplätze findet statt, sie wird nur verschoben“, sagt Krumbein. Die restlichen 675 Arbeitsplätze kämen ab 2020.

Die Umsetzung des Projekts hätte spürbare finanzielle Folgen, die die Stadt allein stemmen müsste: Providerkosten in Höhe von 460 000 Euro für den Glasfaserausbau, 340 000 Euro für die Ausstattung weiterer 63 Räume sowie sukzessive ab 2021 460 000 Euro für den Ersatz der alten Beamertechnik.

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