Schlossstädter wollen Bowlingbahn zurück

Eine Facebook-Umfrage zeigt, was sich die Einwohner für ihre Freizeit wünschen.

Schlossstädter wollen Bowlingbahn zurück
Foto: Christoph Goettert

Grevenbroich. Bowlen, Kegeln oder Billard spielen, ohne dafür in Kneipen gehen zu müssen. Offensichtlich ist es das, was viele Grevenbroicher vermissen, wenn sie ihre Freizeit in der Stadt verbringen wollen. Das zeigt eine — nicht repräsentative — Umfrage, die jetzt in der Facebook-Gruppe „Du bist Grevenbroicher, wenn. . .“ gestartet wurde. Danach befragt, was ihnen an „Bespaßung“ in der Stadt fehlt, äußerten bis gestern Abend immerhin 435 Teilnehmer den Wunsch nach Bowlingbahn und Billardtischen.

Marc Pesch, Veranstalter

Nach den Berichten über den ehemaligen Dorfplatz im Montanushof und den letzten Abend in der Kult-Kneipe „Hansa“, hatte Jennifer Goergens die Umfrage ins soziale Netzwerk gestellt. „Ich wollte herausfinden, was sich die Grevenbroicher für ihre Freizeitgestaltung vor Ort wünschen“, sagt die Veranstalterin. Was den ersten Platz betrifft, sei sie kaum überrascht: „Mir war klar, dass sich viele nach den alten Zeiten zurück sehnen, als es neben dem Dorfplatz im Montanushof noch eine Bowlingbahn gab.“

Der Zug für eine solche Anlage sei in dem Einkaufszentrum zwar abgefahren, doch Goergens hofft darauf, „dass Verantwortliche aus Politik und Verwaltung diese Umfrage bemerkt haben und sich bestenfalls Gedanken über Alternativen machen“. Die seit längerer Zeit leerstehende Poco-Halle am Hammerwerk — immerhin 3000 Quadratmeter groß — sei etwa ein idealer Ort für eine Bowlingbahn oder ähnliche Angebote bis hin zum Indoor-Spielplatz. „Da sollte etwas hin, wo die Leute tagsüber und abends hinkommen können“, meint Goergens.

Auf Platz zwei der Facebook-Umfrage rangiert der Wunsch nach einer Location ausschließlich für Jugendliche (177 Teilnehmer), gefolgt von der Forderung nach mehr Events auf dem Marktplatz (136). Und: 112 Facebook-User wollen mehr Gastronomie und Bars in der Innenstadt. Letzteres sei aber wohl kaum zu realisieren, glaubt Jennifer Goergens: „Alleine schon wegen der Lautstärke dürfte es da Probleme mit den Anwohnern geben.“ Was den Markt betrifft, habe sie über den von der Stadt veranstalteten Feierabendmarkt hinaus weitere Pläne: So soll in diesem Jahr unter anderem ein Wirte-Fest für zusätzlich Frequenz in der Grevenbroicher Mitte sorgen.

Was Angebote speziell für Jugendliche betrifft, ist der Veranstalter Marc Pesch skeptisch: „Ich glaube, dass diese nicht angenommen werden“, meint er. Pesch spricht aus Erfahrung, er hat in den vergangenen Jahren mehrfach den Anlauf gestartet, um Feten und Veranstaltungen für junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren zu organisieren. „Obwohl wir teilweise tolle Künstler wie die Gruppe ,Cascada’ verpflichtet hatten, war das Publikum recht überschaubar“, sagt der Langwadener: „Das alles lief nicht.“ Mit ihrem Veranstaltungsangebot könne sich die Stadt sehen lassen, meint Pesch. „Doch vieles wird leider nicht von den Grevenbroichern angenommen.“ Sein Beispiel: „Als vor kurzem die Bands „Kempes Feinest“ und „Milljöh“ in der Alten Feuerwache spielten, waren nicht einmal 200 Leute da. In Köln hätten die Gruppen vor einem ausverkauften Haus gespielt.“

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