Samstagsmarkt in Büttgen schrumpft

Büttgen. Der Samstagsmarkt in Büttgen: Von dem üppigen Angebot auf dem Rathausplatz ist nicht viel geblieben. „Im Laufe der Jahre sind immer weniger Händler gekommen. Mit dem Fortgang des Gemüsestandes von Rainer Coenen sind samstags nur der Bäckerwagen und wir hier“, sagt Marcel Kaiser.

Samstagsmarkt in Büttgen schrumpft
Foto: dagi

Seine Familie kommt mit ihrem Metzgerwagen seit 1996 mittwochs und samstags. „Warum der Samstag für die Händler nicht attraktiv ist, kann ich nicht erklären. Bei uns bringt er deutlich mehr Umsatz als der Mittwoch“, so Kaiser.

Tatsächlich waren gestern Vormittag nur wenige Kunden auf dem Markt unterwegs, auf dem mittwochs 13 bis 15 Händler ihre Waren anbieten. „Der Januar ist traditionell ein schwieriger Monat“, sagt Karin Thelen. Seit zehn Jahren verkaufen sie und ihre Mann Udo Textilien. „Das Geschäft läuft schleppender als früher. Es kommen kaum junge Leute, und viele älteren können nicht mehr so, gehen ins Heim oder sterben“, sagt Udo Thelen.

Mangelnde Umsätze seien nicht der Grund gewesen, den Markt an Samstagen nicht mehr zu beschicken, so Coenen: „Es ist mir zu viel geworden. Wir bauen selbst an, haben einen gut laufenden Hofladen. Das alles bedeutet viel Arbeit. Ich habe Familie, zwei kleine Kinder. Ich möchte Zeit für sie haben.“

Für den Büttgener Einzelhandel sind die Marktage wichtig. Sie bringen Kundenfrequenz in die Ortsmitte. „Er ist auch ein Bindeglied zu Rewe. Dort fahren viele samstags zum Einkaufen hin, holen Obst und Gemüse aber lieber auf dem Markt“, sagt Margarete Fabry. Die Inhaberin von zwei Boutiquen am Rathausplatz und Mitglied der IG Büttgen ist sicher: „Der Markt am Samstag bietet einem Obst- und Gemüsehändler ein gutes Auskommen.“ Auch einen Blumenstand könnte sie sich dort gut vorstellen. „Ich habe bereits an die Stadt geschrieben und um Unterstützung gebeten“, sagt Fabry.

Dort werde an einem Konzept zur Revitalisierung gearbeitet, so Stadtsprecher Peter Böttner. „Das muss aber mit den Einzelhändlern gemeinsam passieren“, sagt er. So sei vorstellbar, über einen gemeinsamen Marketing-Topf Musik auf dem Markt zu finanzieren oder Beleuchtung in der dunklen Jahreszeit. „In anderen Städten sind auch gute Erfahrungen damit gemacht worden, dass der Handel auf die Straße kommt“, so Böttner.

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