Rüttgers radelt durch Kaarst

Bei seiner Heimat-Tour war der Ministerpräsident unter dem Motto „Auf geht’s NRW“ mit dem Rad im Rhein-Kreis unterwegs.

Kaarst. Dass Jürgen Rüttgers ein paar Kilometer durch Kaarst radelt, kann keinem entgehen: Die Polizei sperrt die Straßen ab, vereinzelt winken Bürger am Straßenrand, es gibt aufmunternde Worte: "Das wird schon!"

Der Ministerpräsident macht bei der vierten Etappe auf seiner Heimat-NRW-Tour in Kaarst Station. "Das gehört nicht zum Wahlkampf. Ich mache das schon seit neun Jahren, sehe aber auch nicht ein, warum ich jetzt die Tour nicht machen sollte, nur weil Wahlkampf ist", betont Rüttgers immer wieder.

Jede der fünf Tagesetappen hat ein Motto, die am Donnerstag steht unter dem Thema Ehrenamt. Los geht es am Neusser Hauptbahnhof. "Ich freu mich auf die Heimat-Tour. Das Wetter ist spitze. Die Menschen müssen wissen, dass wir die Probleme kennen", sagt der Ministerpräsident in der Radstation der Caritas. Dort stehen Räder für den Ministerpräsidenten, für Verkehrsminister Lutz Lienenkämper, den Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe, den Landtagsabgeordneten Stefan Berger und weitere Begleiter bereit. Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke und Landrat Dieter Patt sind mit eigenen Rädern unterwegs.

Doch zunächst wartet ein Zug der Regiobahn auf die Radfahrer. Ohne zu zögern, setzt sich Rüttgers ins Fahrerhäuschen und führt den Zug unter der Obhut von Ausbildungslokführer Oliver Technow und Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn souverän bis nach Kaarst. "Ich bin Ehrenstraßenbahnfahrer bei den Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen", verrät Rüttgers.

Auf dem Rad geht es die Erftstraße entlang zum Rathaus, wo sich der Landesvater ins goldene Buch der Stadt einträgt. Bürgermeister Franz-Josef Moormann zeigt Rüttgers den Hochzeitsturm, überreicht dem Ehrengast die Kaarster Stadtgeschichte in Bildern. Rüttgers sammelt Sonnenkappis - alle baumeln ungenutzt an der Lenkstange.

Keine Zeit für lange Pausen: Nächster Stopp ist im Kunstcafé, das vor fünf Jahren für Behinderte gegründet wurde und ehrenamtlich betrieben wird. Ein junger Künstler malt vor dem Café. Ein schnelles Foto mit Rüttgers, dann wird wieder in die Pedale getreten, dass die Parteifähnchen vom Fahrtwind nur so flattern.Im Gegensatz zum Verkehrsminister scheint der Ministerpräsident kaum ins Schwitzen zu kommen.

Eine gekühlte Apfelschorle hält Wirt Johannes Johnen vom Haus Broicherdorf bereit. Als Vorsteher des Gaststättenverbands in Kaarst nutzt er die Gelegenheit, beim Ministerpräsident "die Finger in die Wunde zu legen": "Ich hab ihn auf die Umsatzsteuer angesprochen, ob wir Lebensmittel nicht mit sieben statt mit 19 Prozent versteuern können", so Johnen, doch dafür gebe es laut Rüttgers zurzeit kein Geld. Da ist der Plausch auch schon vorbei und die CDU-Radgruppe fährt weiter nach Viersen.

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