Rhein überschreitet in Neuss Hochwasser-Grenze

Der Pegel steigt weiter. Wege sind gesperrt. Die Lage ist aber noch nicht besorgniserregend.

Rhein überschreitet in Neuss Hochwasser-Grenze
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Auch gestern aktualisierten die Verantwortlichen der Neuss-Düsseldorfer Häfen und des Neusser Tiefbaumanagements in kurzen Abständen die Internetseite www.elwis.de. Dort kann man aktuelle Informationen zur Entwicklung der Wasserstände einholen. Die Hochwasser-Gefahr ist noch immer nicht gebannt. Gestern Nachmittag stand der Rhein in Neuss bei 7,85 Meter. Ab 7,50 Meter herrscht nach Angaben der Stadt in Neuss Hochwasser. Der Neusser Pegel ergibt sich, indem man 0,8 Meter zum Düsseldorfer Pegel hinzuaddiert.

Die Tendenz war auch gestern weiterhin steigend. Auf Basis aktueller Prognosen ist am morgigen Sonntag mit dem Höchststand zu rechnen. Davon geht auch Thomas Düttchen, Sprecher der Neuss-Düsseldorfer Häfen, aus. „Es kommt ganz darauf an, welche Wasser-Mengen noch aus dem Süden kommen werden“, sagt Düttchen, der eine Schifffahrtsperre weiterhin nicht ausschließt. Diese tritt ab einem Düsseldorfer Pegel von 8,80 Meter in Kraft — also 9,60 Meter in Neuss. Wie der Sprecher bestätigt, wurde jedoch auch gestern im Neusser Hafen be- und entladen.

Das Tiefbaumanagement der Stadt hatte frühzeitig erste Schritte eingeleitet, um sich auf die steigenden Rhein-Wasserstände vorzubereiten. So wurden unter anderem mehrere Uferwege gesperrt, die bei einem weiteren Anstieg des Wassers nicht mehr passierbar wären. Darüber hinaus wurden bereits einige Schieber — also Wasser-, Strom-, und Gasleitungen — im Rheinvorland abgedreht. Zudem werden aktuelle Messwerte und Prognosen kontinuierlich von den Experten überwacht. Weitere Schritte seien derzeit nicht erforderlich. Wie Tobias Spange vom städtischen Presseamt mitteilte, muss ab einem Pegel von 9,80 Meter eine Hochwasserschutzzentrale eingerichtet werden.

Nach Angaben von Lutz Seebert, Einsatzleiter der DLRG, steht der untere Parkplatz am alten Fähranleger in Uedesheim bereits unter Wasser. Allzu dramatisch sei die Situation aber noch nicht. „Der Rheinpegel müsste noch mindestens drei Meter steigen, damit das Deichtor geschlossen werden muss“, sagt Seebert.

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