René Marik: Puppenspiel wird zur Dada-Revue

René Marik begeistert mit Maulwurf und Co. in der ausverkauften Stadthalle.

Neuss. Puppenspieler René Marik ließ in seinem Programm „Kasperpop“ in der ausverkauften Neusser Stadthalle die Puppen tanzen. Die Eingangsfrage ergab sich von selbst: Seid ihr auch alle da? Die Antwort kam prompt.

Wenn René Marik mit seinen Handpuppen auftritt, werden traditionelle Denkmuster über Kasperltheater schnell über Bord geworfen. In seiner Show wird das Puppenspiel zur Dada-Revue im Miniformat, skurrile Geschichten im Video-Clip-Stil erzählt.

Der Puppenspieler führt seine Figuren durch „reale und surreale Katastrophen“. Hauptdarsteller in den schräg-amüsanten Sketchen ist ein Maulwurf mit einem ausgeprägten Sprachfehler. Dieser begegnet mal seiner großen Liebe, „de Barbe“, mutiert zum Rambo im Afghanistan-Einsatz oder wird zum Superman.

Zweiter im Bunde und so etwas wie der Gegenspieler des Maulwurfs ist ein Frosch namens Falkenhorst, der sich des Öfteren missverstanden fühlt. Dazu lässt Marik zwei Putzlappen ein pseudo-politisches Gespräch führen oder einen Flugzeugabsturz erleben. Selbst der berlinernde Eisbär Kalle entlockt dem Publikum ein paar Lacher.

Für das Böse ist Neuzugang Hasskasper zuständig, der erst nach der Pause in Erscheinung tritt. So schneidet er dem Koch-Frosch kurzerhand einen Schenkel ab und treibt den Maulwurf in den Wahnsinn. Zwischendurch, zur akustischen Auflockerung, greift René Marik alias „Don Mercedes Moped“ zur E-Gitarre und singt in Begleitung von „Tastateur Professor Inge“ ein paar Songs oder fuchtelt mit seiner Wasserpistole herum.

Am Ende liefert der 40-jährige Wahl-Berliner drei Zugaben und beweist eindrucksvoll, dass man mit einfachen Mitteln auf kleinem Raum gute Unterhaltung machen kann. Ein kurzer, kreativer Spaß.

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