Polizeihund: Fox hat gleich drei Ausbildungen

Schäferhund spürt vermisste Personen, aber auch Drogen auf und ist als Schutzhund im Einsatz.

Polizeihund: Fox hat gleich drei Ausbildungen
Foto: Ingel

Neuss. Wenn Fox einmal Witterung aufgenommen hat, kennt er kein Halten mehr: Über Stock und Stein rennt er, runter vom Parkplatz, unter der Brücke durch bis zum Park, und nach wenigen Minuten hat er die vermisste Person, die nach einem Unfall geflüchtet ist, aufgespürt. Zur Belohnung gibt es eine Dose Katzenfutter. „Fox ist ein Allesfresser“, sagt Herrchen Wolfgang Juntermanns.

Die Übung am Mittwoch an der Polizeiwache Neuss sollte demonstrieren, zu was der belgische Schäferhund, einer von fünf Diensthunden bei der Kreispolizei, in der Lage ist. Ein vergessenes Utensil am Tatort reicht dem Rüden, um seinen Job zu erledigen. „Jeder Mensch hat einen individuellen Geruch, das ist wie ein Fingerabdruck“, erklärt Juntermanns. Sei die Spur zu alt, müssten jedoch Spezialhunde vom NRW-Stützpunkt in Schloss Holte Stukenbrock angefordert werden, „die machen den ganzen Tag nichts anderes“.

Fox dagegen ist flexibel, er hat gleich drei Ausbildungen: Er kann Drogen ebenso wie Personen aufspüren und ist als Schutzhund zum Beispiel bei Fußballspielen im Einsatz. Auch eine Ausbildung als Sprengstoffspürhund wäre noch möglich.

Hund und Herrchen, die zusammen wohnen, sind hauptsächlich im Nachtdienst eingesetzt. In Meerbusch hat das Duo im vergangenen Dezember einen Einbrecher überführt, der am Tatort eine Mütze verloren hat.

Wann genau der sechseinhalbjährige Schäferhund welche Aufgabe zu erfüllen hat, dafür hat Juntermanns so seine Tricks: Unterschiedliche Leinen und Spielzeuge, variierende Hand- und Hörzeichen sind für Fox Fixpunkte, an denen er sich orientiert. Zehn Wochen dauert die jeweilige Ausbildung für eine der Spezialisierungen. Der 50-jährige Hauptkommissar ist überzeugt, „dass der Polizeidienst für Hunde das Aufregendste überhaupt ist. Nie alleine, immer Action und Aufgaben, die Hirn und Beine beanspruchen“.

32 vermisste Personen — das kann auch die demente Oma oder der Suizidgefährdete sein — musste Fox im vergangenen Jahr suchen, 130 Drogeneinsätze absolvieren und natürlich zusätzlich jede Menge trainieren. Spätestens, wenn er zehn Jahre alt ist, ruft die Rente. „Wir nehmen die Hunde dann in der Regel mit in die Familie, einen Nachfolger sollte man aber schon vorher in petto haben“, sagt Juntermanns. Der Ex-Arbeitgeber übernimmt immerhin lebenslang die Tierarztkosten und einen Zuschuss zum Futter.

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