Pferdezüchter verlegt seinen Sitz von Weckhoven nach Viersen

Wilfried Moosbauer hat den Pferdehof Busen in Viersen gekauft.

Pferdezüchter verlegt seinen Sitz von Weckhoven nach Viersen
Foto: Andreas Woitschützke

Nordstadt. „Mein Lebensmittelpunkt bleibt auf der Furth“, versichert Wilfried Moosbauer. Doch die Arbeit von ihm und seiner Frau Gaby ist mittlerweile anderswo. Ende 2017 kaufte das Ehepaar den Pferdehof Busen in Viersen. Somit kehren sie Neuss — zumindest beruflich — den Rücken.

Seit 2015 ist Moosbauer Pächter des Guts Neuhöfgen an der Gillbachstraße in Weckhoven. Der 54-Jährige, dessen Leidenschaft Shire Horses sind — die weltweit größte Pferderasse —, hätte die Anlage direkt an der Erft gerne gekauft, „aber das war leider nicht möglich“, sagt der ehemalige Schützenkönig. Seine Frau vermittelte schließlich den Kontakt nach Viersen. „Als wir uns die Anlage angeschaut haben, war ich sofort Feuer und Flamme“, sagt der Nordstädter, der in Niederbayern geboren wurde. In Viersen verfügt Moosbauer auf 13 Hektar unter anderem über 43 Pferdeboxen und zwei große Reithallen. Zudem kann er endlich das Futter für die Tiere selbst anbauen.

Doch so ein Umzug mit 30 Pferden klappt nicht von heute auf morgen. So betreibt Moosbauer sein „Shire & Friends“ in Weckhoven noch bis Jahresende. Im Dezember soll der Umzug komplett sein.

Der Further schmunzelt, wenn er daran denkt, wie er Landwirt wurde. Alles begann mit dem Kauf der Shire Horses Grovemere, Storm, Amy und Stranger. Den Deckhengst Storm hatte er in den Niederlanden gekauft. Erst auf einer Shire-Horse-Show in Niedersachsen sollte er erfahren, welchen Fang er mit dem Pferd gemacht hat: „Dass er im Vorjahr holländischer Meister war, wusste ich gar nicht“, erinnert sich der 54-Jährige. So wurde er schließlich zum Züchter.

Zu der Zeit hatte er gerade seine Montagefirma in Kaarst verkauft. „Es hat sich einfach so entwickelt. Die körperliche Arbeit im Freien erfüllt die Seele“, sagt der gelernte Betriebsschlosser. Sie wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Schon seine Eltern waren Landwirte im bayerischen Wald. Durch die Pferde wurde die Begeisterung wieder wach. Schon als Kind hatte der Mann mit dem kräftigen Händedruck einen Hengst: Wotan.

Moosbauer wolle den kräftezehrenden Job „zumindest für die nächsten zehn bis 15 Jahre“ machen. In dieser Zeit will er seine neue Anlage modernisieren und auf den Stand der Technik bringen. „Die Pferde-, Reitausbildung und Zucht müssen im Vordergrund stehen“, sagt er. Der Ex-Besitzer des Hofs, ein 79-jähriger Landwirt, hat laut Moosbauer Wohnrecht auf Lebenszeit sowie drei eigene Pferdeboxen. „Ich helfe ihm und er hilft mir“, so der Neusser.

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