Nordkanal wird rekonstruiert

Teilstück des alten Wasserbauwerks wird freigelegt.

Neuss. Rechtzeitig vor Ostern erhalten die Freunde und Förderer des historischen Nordkanals in Neuss gute Nachrichten: Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung wird einen Zuschuss in Höhe von bis zu 150 000 Euro bereitstellen, um das napoleonische Stauwehr in Neuss denkmalgerecht freizulegen und instandzusetzen. Das hat der Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz von Staatsminister a. D. Harry Kurt Voigtsberger jetzt beschlossen.

Arbeiten auf dem Gelände des St. Josefs-Krankenhauses in der Nähe der Kreuzung Nordkanalallee/Selikumer Straße machen es möglich, dieses Teilstück des napoleonischen Nordkanals, das „Epanchoir“, freizulegen. Es gilt als Paradebeispiel für die damalige Ingenieurskunst unter Napoleon.

Nach den Plänen seiner Erbauer sollte das Wasserkreuzungsbauwerk es ermöglichen, dass die Obererft den Kanal kreuzt, ohne durch Strömungen die Schifffahrt zu beeinträchtigen. Es sollte als Verbindung des Rheins bei Neuss mit der Maas bei Venlo und dann noch verlängert bis Antwerpen den Weg zum Meer verkürzen, um die Niederländischen Generalstaaten mit hohen Zöllen zu umgehen.

Doch der Nordkanal blieb unvollendet, heute sind nur noch noch Fragmente erhalten. Mithilfe der NRW-Stiftung soll das einzigartige Technikdenkmal zur Wasserregulierung jetzt in Teilen rekonstruiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Rund 2600 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 unterstützen. Im Rhein-Kreis Neuss half sie beispielsweise die Stadtmauer Zons in Dormagen zu sanieren und den Tuppenhof in Kaarst als Museum und Kulturzentrum einzurichten.

Die Stiftung finanziert ihre Förderungen überwiegend aus Lotterieeinnahmen. Von zunehmender Bedeutung sind aber auch Spenden und Mitgliedsbeiträge ihres Fördervereins, der inzwischen über 8700 Mitglieder hat.

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