Nicole Specker, SPD

„Ich bin ein Mädchen vom Inrath“. Die Frau, die das sagt, heißt Nicole Specker. Uerdingern ist sie als ehemalige Karnevalsprinzessin bestens bekannt. Der große Auftritt liegt der Krefelderin. Nun soll es noch ein bisschen größer werden.

Denn nach dem 24. September will die Uerdingerin für die SPD im Wahlkreis 110, Krefeld I/ Neuss II in den Bundestag einziehen.

Die 47-Jährige ist neu auf der politischen Bühne. Bislang hat die Mutter eines 17-jährigen Sohnes noch kein Parteiamt bekleidet. Politische Erfahrung bringt die gelernte Chemielaborantin dennoch mit.

Denn bereits als Gewerkschaftssekretärin in Halle an der Saale, in Ludwigshafen und Mainz musste sich Specker tagtäglich mit politischen Themen auseinandersetzen. Aktuell arbeitet die SPD-Frau als Betriebsrätin der Covestro Deutschland AG im Chempark Krefeld-Uerdingen.

Im Wahlkampf will die Krefelderin mit den Themen Bildung, Arbeit und Rente punkten. Sie selbst kommt aus einfachen Verhältnissen, aus einem „klassischen Arbeiterhaushalt“, wie sie es nennt. Während die Mutter in der Krefelder Textilindustrie arbeitete, machte der Vater erst eine Lehre zum Chemielaboranten bei Bayer, bevor er als Fahrer bei verschiedenen Firmen arbeitete.

Das Elternhaus hat Nicole Specker geprägt, besonders die politischen Diskussionen mit dem Vater schärften schon früh ihr Bewusstsein für soziale Themen. Heute sagt sie: „Arbeit muss sich wieder lohnen und darf nicht dazu führen, dass tausende Arbeitnehmer ergänzende finanzielle Leistungen von den Jobcentern erhalten müssen.“

Soziale Gerechtigkeit ist Speckers Thema, dazu zählt auch der gerechte Zugang zu Bildung für Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und unabhängig von Einkommen oder Behinderung. Da verwundert es nicht, dass die Krefelderin seit 2016 ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht ist.

Und selbst im Karneval versuchte sie, ihre Mitmenschen für die Nöte anderer zu sensibilisieren. Unter dem Motto „Oeding ist jeck und tolerant — wir feiern mit allen Narren Hand in Hand“ setzte sich das Prinzenpaar des Rheinstädtchens für Weltoffenheit auch gegenüber Flüchtlingen ein. Allerdings unaufdringlich, wie Specker betont, denn „Schnaps ist Schnaps und Politik ist Politik“.

Im Wahlkampf nun will Nicole Specker mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen, sich und ihre Themen vorstellen und für Respekt, Toleranz und ein faires Miteinander werben. Bärbel Kleinelsen/F.: Lammertz

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