Neuss: Wer einen Ferienjob will, muss aktiv werden

In den Sommermonaten haben manche Unternehmen Arbeit für Schüler. Die Jobvermittlung rät, im Freundeskreis zu fragen.

Neuss. Gerade im Sommer sind Ferienjobs bei Schülern total beliebt. Insgesamt ist es allerdings schwieriger geworden, eine Stelle zu ergattern. Viele Unternehmen haben zurzeit ihren Bedarf gedeckt oder sie verfügen über keine zusätzlichen Arbeitskräfte, die sich um die Schüler kümmern könnten. Andere haben auf Kurzarbeit umgestellt und stellen daher nicht für kurze Zeit ein.

"Bei uns kämen Ferienjobs höchstens für die Bereiche Lager und EDV in Frage. Die sind aber momentan personell komplett besetzt", erklärt Kristina Wolff, Pressesprecherin des Pharma-Unternehmens Janssen Cilag. "Wir haben keine passenden Aufgaben für Schüler, die ja nur eine kurze Zeit bleiben", erklärt Bianca Kita, Sprecherin der Skihalle.

Auch bei 3M sind keine Schülerjobs frei: "Normalerweise haben wir etwa fünf Schüler, die in der Hauptverwaltung arbeiten, doch diesen Sommer ist der Bedarf gedeckt", sagt Nicole Brülien von 3M.

Ein paar Dinge müssen Schüler, Eltern und Unternehmen beachtet, wenn es um einen Ferienjob geht: Minderjährige dürfen pro Tag höchstens acht, wöchentlich allenfalls 40 Stunden arbeiten. Es darf nur an fünf Tagen in der Woche gearbeitet werden.

Schüler müssen für einen Ferienjob mindestens 15 Jahre alt sein. Um zu verhindern, dass bei jungen Menschen durch zu frühzeitige und schwere Arbeit körperliche oder geistige Schäden entstehen, sind im Jugendarbeitsschutzgesetz auch die Pausenzeiten festgelegt.

Nach viereinhalb Stunden Arbeit muss die erste Pause (mindestens 15 Minuten) erlaubt werden; bei einer Arbeitszeit von bis zu sechs Stunden, stehen Schülern bis zu einer halben Stunde Pause zu. Die Tätigkeit muss dem Alter und der Leistungsfähigkeit angemessen sein. Zudem dürfen Schüler keiner Unfallgefahr sowie Lärm, Strahlen oder Erschütterungen ausgesetzt sein. Akkord-, Wochenend- und Nachtarbeit sind in der Regel verboten.

"Am besten Augen offen halten und sich bei Freunden, Eltern und im Bekanntenkreis nach Jobs umhören", empfiehlt Karin Schliffke von der Jobvermittlung.

Insgesamt sei die Zahl der Ferienjobs zwar deutlich gesunken, aber "wenn bei uns ein Angebot reinkommt, ist es schnell vergeben", so Schliffke. Im Juli gebe es schon mehr Jobangebote als noch im Vormonat. "Wer Lust hat, kann gern bei uns in der Marienstraße 42 vorbeikommen und sich informieren." Die Jobvermittlung hat von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

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