Neuss: Totalausfall im Rathaus - Um 12 Uhr war Feierabend

Zwei Mitarbeiter trotzten Kälte und Dunkelheit.

Neuss. Nichts los im Rathaus: Donnerstag blieb am Markt alles dicht. Und das lag an einem defekten Schalter. Kein normaler Schalter natürlich, sondern ein Schutzelement, das Überspannung steuert. Dieses zentrale Kontrollinstrument im Rathaus zeigte seine ersten Macken am Mittwochnachmittag, dann wieder in der Nacht, da wurde noch repariert.

Donnerstagmorgen dann, als die Mitarbeiter um kurz nach 7 Uhr alle "ans Netz" gingen, kam der Totalausfall. Stromausfall im Rathaus, das bedeutete: keine Heizung, kein funktionierender Computer, kein Licht. Betroffen war das Rathaus mit dem Rundbau und das Rathaus Promenade mit der Arge.

"Feierabend", verfügte Bürgermeister Herbert Napp ab 12 Uhr. Da kühlte die Temperatur in den Amtsstuben bereits ab, nahe der Fenster war es schon empfindlich kalt. Da auch die Kaffeeautomaten nicht funktionierten und die Kantine kalt blieb, mussten sich die Mitarbeiter Heißes am Markt kaufen.

Doch zwei Unerschrockene hielten die Stellung: Bei Kerzenschein harrten Stadtsekretärin Verena Meurer (20) und Sachbearbeiter Günter Schorn (46) im Bürgeramt aus.

Während die Raumtemperatur kontinuierlich sank, schickten sie die Neusser wieder weg, die den Ausweis verlängern, Wohngeld beantragen oder ein Führungszeugnis haben wollten. Denn ohne Strom kein PC und ohne PC keine Anträge. Nur die Pass-Ermächtigung gab es bei ganz eiligen Fällen - per Hand ausgefüllt: So ließ sich der Pass in Kaarst beantragen.

Donnerstagabend erwartete man sehnsüchtig den Ersatzschalter aus Heidelberg, vier Stunden waren für den Austausch veranschlagt. Zuvor musste das Notaggregat abgeschaltet werden, damit das ganze Rathaus spannungsfrei war.

Ein neues Aggregat im Innenhof stellte zumindest die Server-Versorgung sicher. Ob die Aktion erfolgreich war, wird sich heute zeigen. Sonst heißt es wieder: "Wegen eines technischen Defekts geschlossen."

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