Neuss: Super-Kehrmaschine fürs Pflaster

Spezialgerät aus Frankreich soll das Pflaster in der Innenstadt reinigen.

Neuss. Knapp 20 Millionen Euro hat die Umgestaltung des Hauptstraßenzuges gekostet. Die Folgekosten werden wohl um 100.000 Euro steigen. Der Grund: Die städtischen Kehrmaschinen spülen das lose Granulat aus den Fugen der neuen Platten heraus, deshalb müssen die Gehwege links und rechts der Straßenbahnschienen seit Herbst vergangenen Jahres von Hand gekehrt werden.

Weil das auf Dauer keine Lösung ist, hat die Abfall- und Wertstofflogistik (AWL) Kontakt zu einer französischen Firma aufgenommen. Die stellt spezielle Kehrmaschinen her, die auch auf mit Granulat verfugtem Granit eingesetzt werden können. Kaufpreis: etwa 100.000 Euro.

"Im Moment führt die AWL Gespräche mit der Firma Mathieu Yno", bestätigt AWL-Sprecher Jürgen Scheer: "Wir verhandeln darüber, eine Maschine dieser Art zu kaufen oder zu mieten." Auch eine Art Test-Einsatz, verbunden mit einer nachfolgenden Kaufoption, werde inzwischen diskutiert. "Ein verbindlicher Vertrag ist allerdings noch nicht zustande gekommen", betont Scheer. Da die Maschine extra angefertigt werden müsste, dürfte bis zu einem möglichen Einsatz dieser französischen Spezialkehrmaschine in der Neusser Innenstadt noch einige Zeit vergehen.

Der Kontakt nach Frankreich zu Mathieu Yno kam über die Stadt Kamen zustande. Dort stand man vor ähnlichen Problemen, auch hier ließ sich der Granitboden nicht reinigen, ohne dass das lose Granulat aus den Fugen gesogen wurde. Erst die französische Spezialmaschine brachte die Lösung des Problems. Mitarbeiter der Stadtwerke, der AWL und der InfraStruktur Neuss reisten Anfang November nach Kamen, um das Gerät in Augenschein zu nehmen.

Ende November kam die Kamener Maschine gar zum Probekehren nach Neuss. "Nach diesem Test gehen wir davon aus, dass uns das Modell weiterhelfen würde", sagt Jürgen Scheer. Er verweist auch auf einen weiteren Vorteil der teuren Kehrmaschine im Vergleich zu dem Einsatz von Personal. "Diese Maschine reinigt feucht und kann sogar Öl aufnehmen." Das können die Mitarbeiter nicht. Gerade in der trockenen Jahreszeit könnte es dann Probleme bei der Straßenreinigung geben.

Währenddessen stellte Bürgermeister Herbert Napp am Mittwoch eine neue City-Kehrmaschine vor, die künftig vor allem in Eckbereichen rund um das Rathaus und der Rathauspromenade säubern soll. Der Kostenpunkt: 35.000 Euro. Das Geld stammt zur Hälfte von Sponsoren, zur Hälfte hat die Stadt den wendigen City-Kehrer finanziert.

"Die alte Maschine war in die Jahre gekommen und wird jetzt durch ein besseres Modell ersetzt", sagt Stadtsprecher Peter Fischer. Ganz unbrauchbar scheint das fünf Jahre alte Vorgängermodell indes nicht zu sein. Es geht zurück an die Herstellerfirma Hako, die die Maschine warten und als Gebrauchtfahrzeug weiterverkaufen will, so Hako-Mitarbeiter Hartmut Terjong.

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