Neuss souverän — Korschenbroich harmlos

Handball-Drittligist NHV fährt beim Schlusslicht Habenhausen mit 36:23 den angestrebten Pflichtsieg ein. Ligarivale TVK unterliegt Spitzenreiter Fredenbeck 19:28.

Neuss souverän — Korschenbroich harmlos
Foto: Georg Salzburg

Neuss/Korschenbroich. Das Tabellen-Schlusslicht hat den Drittliga-Handballern des Neusser HV keine Angst eingejagt. Beim abgeschlagenen ATSV Habenhausen machten die Mannen von Trainer Ceven Klatt mit dem deutlichen 36:23 (17:10)-Erfolg den vierten Auswärtssieg perfekt. Der TV Korschenbroich verlor derweil mit 19:28 (7:14) gegen den VfL Fredenbeck.

Natürlich freute sich NHV-Trainer Klatt über den zweiten doppelten Punktgewinn im dritten Match unter seiner Regie. Richtig klasse fand er jedoch vor allem die Art und Weise, wie seine Mannschaft in Bremen aufgetreten war. „Die Jungs haben sich für eine tolle Leistung belohnt“, sagte Klatt.

Dabei hatten die konzentriert auftretenden Gäste bis zur 22. Minute Schwerstarbeit zu verrichten. Doch nach dem Tor von Felix Meier zum 10:10 legten die Neusser los: Treffer von Christopher Klasmann (3), Max Murawski (3) und Ivan Cosic bescherten dem NHV bis zur Halbzeitpause einen komfortablen 17:10-Vorsprung. Eine Serie, für die Klatt nicht nur die Effektivität im Angriff verantwortlich machen wollte. „Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir hier unbedingt gewinnen wollen“, stellte er klar und machte das auch an der sehr starken 6:0-Deckung um Philip Schneider und Heider Thomas fest.

Ähnlich fokussiert starteten die Gäste in die zweite Hälfte. Cosic und Viktor Fütterer trafen zum 19:10 (32.) für Neuss, dann erst durfte mit Mark Schulat (11:19/32.) mal wieder ein Bremer ran. Als wenig später Fütterer die Rheinländer mit dem Treffer zum 22:12 (26.) erstmals mit zehn Toren nach vorne warf, sah der Trainer seine Forderung bereits optimal umgesetzt: „Wir wollten das Tempo bis zum Ende konsequent hochhalten.“

Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV

Trotz des starken Auftritts in Habenhausen ist Klatt nun froh, dass am Wochenende Karneval gefeiert wird. „Die Spielpause kommt uns ganz gelegen“, sagt er und verweist dabei auf seinen Kapitän Bennet Johnen, der sich am Samstagabend eine Oberschenkelprellung zugezogen hat. Christopher Klasmann, in Bremen mal wieder der erfolgreichste Torschütze des NHV (14/6), erlitt einen Schlag auf die Hand.

Dass für Korschenbroich aus den beiden Spielen beim Leichlinger TV und gegen Fredenbeck nur im Ausnahmefall etwas Zählbares herausspringen würde, war Ronny Rogawska klar. Die Art und Weise aber war für den Trainer auch angesichts der Tatsache, dass er auf vier Stammspieler verzichten musste, nicht in Ordnung. Nach dem 29:44 in Leichlingen setzte es eine 19:28-Niederlage gegen Fredenbeck.

„Es war auf jeden Fall eine Steigerung zum Leichlingen-Spiel“, fand Rogawska, der in der Vorwoche Einstellung und Kampfgeist seiner Rumpftruppe kritisiert hatte: „Aber nur eine kleine.“ Denn vor allem der 6:0-Deckung des Tabellenführers hatte Korschenbroich kaum etwas entgegenzusetzen. Ganze drei Tore brachten die Gastgeber in den ersten 21 Minuten zustande, von diesem 3:8-Rückstand erholten sie sich bis zum Schlusspfiff nicht.

„Das war viel zu harmlos. Gerade in der ersten Halbzeit sind wir viel zu zaghaft in Richtung Fredenbeck gegangen“, sagte der Coach. Ganze sieben der 26 Korschenbroicher Angriffe fanden vor der Pause den Weg ins Tor. Dabei habe Rogawska seine Schützlinge explizit darauf angewiesen, mit Vollgas zu beginnen: „Ich hatte gehofft, dass wir uns mit einem guten Start ins Spiel ‘reinkämpfen. Denn dass es über 60 Minuten sehr, sehr schwer wird, war ja klar.“

Weil Fredenbeck vor allem über Linksaußen Jürgen Steinscherer (6/3 Tore) und Lars Kratzenberg aus dem linken Rückraum (9) nicht zu stoppen war, entwickelte sich eine höchst einseitige Partie. „Fredenbeck hat uns zu jedem Zeitpunkt dominiert“, sagte der sportliche Leiter Kai Faltin.

Etwas besser wurde es nach der Pause, als die Gäste angesichts eines konstant zwischen sechs und neun Toren liegenden Vorsprungs nicht mehr in letzter Konsequenz verteidigten. „Mit neun zu verlieren, ist in unserer Situation gegen diesen Gegner okay“, sagte Rogawska. Die Pause kommt dem TVK gerade recht.

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