Neuss: Schulpolitik zum Wahlkampf-Ende

Landtagswahl: Jörg Geerlings und Fritz Behrens zum Thema Bildungssystem.

Neuss. Die Schulpolitik ist beherrschendes Thema in der letzten Phase des Landtagswahlkampfs - auch in Neuss. Für die konträren Vorstellungen stehen auch die Kandidaten Jörg Geerlings (CDU) und Fritz Behrens (SPD).

Die CDU propagiert das bestehende Schulsystem. Zur Zukunft der Hauptschule äußert sich Geerlings allerdings zurückhaltend: "Letztlich entscheiden die Eltern." Energisch wendet er sich aber gegen die "Einheitsschule". "Da sind wir in guter Gesellschaft. Laut Forsa-Umfrage sind 76Prozent gegen diesen Schultyp, wie Frau Kraft und die SPD ihn planen", sagt Jörg Geerlings.

Gravierende Auswirkungen sieht er, könnte die SPD ihre Überlegungen umsetzen: "Würden alle Kinder unter einem Dach unterrichtet, passen unsere Schulen nicht mehr. Es entstehen Mammutschulen, und bestehende Schulen müssten geschlossen werden. So wie übrigens auch bei Errichtung einer dritten Gesamtschule."

Scharf kontert Fritz Behrens. Er verbitte sich den Begriff der Einheitsschule. "Wir wollen eine gemeinsame Beschulung der Kinder unter einem Dach nach Leistungskriterien. Es soll die vierjährige Grundschulzeit geben, dann zwei Jahre Eingangsklassen in die Gemeinschaftsschule, dann die Differenzierung."

Das System habe die CDU wohl nicht verstanden. "Mammutschulen wird es jedenfalls nicht geben." Und mit Verweis auf Forsa betont Behrens, in allen Umfragen werde der SPD höhere Kompetenz in Bildungsfragen zugestanden.

Weiter schwelt auch der Streit um die Verteilung von CDU-Flyern ("Wenn Rot-Rot regiert, wird diese Schule geschlossen") vor Neusser Gymnasien. Was für Behrens "gezielter Missbrauch von Kindern im Wahlkampf" ist, sieht Geerlings als angemessen an: Die Aufregung sei "gesteuert".

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