Neuss: Lungentumor entfernt, Stent eingesetzt

Eingriff bei Lungenkrebs erstmals im Rhein-Kreis durchgeführt.

Neuss. Erfolgsmeldung aus dem Lukaskrankenhaus: Erstmals im Rhein-Kreis Neuss ist die Einengung eines großen Bronchus (Luftweg in der Lunge) durch einen Tumor wieder eröffnet und anschließend mit einem Stent versehen worden.

Der Lungenkrebs ist die häufigste zum Tode führende Krebserkrankung in Deutschland, so auch im Rhein-Kreis Neuss. Risikofaktor ist neben der Umweltverschmutzung auch das Rauchen, es erkranken aber auch viele Nichtraucher. Im Laufe der Erkrankung können unter Umständen immer weniger Teile der Lunge zum Atmen genutzt werden. Häufig ist dies durch eine Verengung der Luftwege durch den Tumor bedingt.

Diese Verengung wurde nun im Lukas durch einen Stent erweitert. Besonders die Anlage des Stents ist schwierig und wird nur von wenigen Experten in Deutschland durchgeführt. Im Lukaskrankenhaus ist seit Herbst mit Dr. André Hofmann ein solcher Spezialist tätig.

Der eingesetzte Stent besteht aus Metallmaschen und soll verhindern, dass die Luftwege nicht wieder von außen zugedrückt werden. Die eigentliche Wiedereröffnung des Bronchus erfolgt meist durch eine Kombination verschiedener Verfahren. So kann der Tumor mit Laserstrahlen verdampft oder durch Gefriertechniken bis minus 90 Grad eingefroren und dann entfernt werden. Beide Techniken stehen am Lukaskrankenhaus zur Verfügung. Wegen der weiter zunehmenden Zahl von Lungenerkrankungen wurde damit jetzt der einzige stationäre pneumologische (Lungenspezial-) Fachbereich im Rhein-Kreis Neuss etabliert.

Günstig hierfür sind die Schwerpunkte Onkologie und Endoskopie, bei denen es viele Überschneidungen mit der Lungenheilkunde gibt. So wurde jetzt ein ganzheitliches Konzept mit enger Verzahnung einer ambulanten Spezialsprechstunde für Bronchialkarzinome mit dem stationären Bereich, der Endoskopie und der Lungenchirurgie etabliert.

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