Neuss: Kirchenmusikwochen müssen für 2011 abgesagt werden

Kulturausschuss: Unterschriftenliste führt zu einem Kompromiss.

Neuss. Kulturdezernentin Christiane Zangs hat im Kulturausschuss vorgeschlagen, 13 Projekten die Zuschüsse zu streichen. Damit hätte die Stadt jedes Jahr bis 2014 etwa 115 000 Euro im Bereich Kultur eingespart. Allerdings folgten ihr die Fraktionen nur in sieben Punkten, was zu einer Ersparnis von etwa 40 000 Euro führt.

Besonders die Streichung der Kirchenmusikwochen sorgte für Diskussionen. Diese sollten laut Verwaltung die nächsten vier Jahre keine Zuschüsse mehr bekommen und ausfallen. 716 Unterschriften zum Erhalt der Kirchenmusikwochen überreichte Kantor Joachim Neugart dem Vorsitzenden Hartmut Rohmer vor der Sitzung.

Alle Fraktionen erklärten, mit der Streichung nicht einverstanden zu sein. Die Verwaltung begründete den Vorschlag damit, dass ein Konzept und Kooperationspartner fehlten.

Die Politiker einigten sich darauf, die Kirchenmusikwochen im nächsten Jahr ausfallen zu lassen und 2011 zu beraten, ob die Zuschüsse wieder eingesetzt werden können. Das Ergebnis sieht Neugart gespalten: "Natürlich ist es schlecht, wenn die Veranstaltung ausfällt, aber es gibt mir Hoffnung, dass sie 2012 wieder stattfinden könnte", erklärte er.

Auch anderen kulturellen Institutionen werden Zuschüsse gekürzt. Die Deutsche Kammerakademie bekommt bis 2014 jährlich 5000 Euro weniger. Dem Rheinischen Landestheater werden 15 000 Euro im nächsten Jahr gestrichen, über die weiteren Jahre wird 2011 diskutiert.

Das Neusser Kammerorchester muss bis 2014 auf 4900 Euro jährlich verzichten. Bei den Ausstellungen im Dezernentenflur, an der Hansastraße und im Kaufhof werden insgesamt 7200 Euro eingespart.

Den kirchlichen öffentlichen Büchereien (7082 Euro), St.-Martin (8000 Euro) und den Karnevals- und Heimatvereinen (7000 Euro) bleiben die Zuschüsse erhalten.

Die Entscheidungen über die Streichung der Mietzahlungen für den Neusser Künstlerkreis (12 300 Euro) und die Einsparung der Stelle des Kulturbeauftragten (40 700 Euro) wurden in den Finanzausschuss verschoben, weil die CDU Beratungsbedarf angekündigt hat.

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