Neuss/Kaarst: 600 Prozent Preiserhöhung - Regiobahn zahlt nicht

Klage: Juristisches Tauziehen um Gebühren für das Anfahren von Bahnhöfen der Deutschen Bahn.

Neuss/Kaarst. 1,89 Euro statt 25Cent: Diese Gebührenerhöhung von mehr als 600 Prozent für jeden Halt am Rheinparkcenter sollte die Regiobahn der Deutschen Bahn zahlen. Auch die Anfahrt zu zehn anderen Bahnhöfen der DB auf der Strecke Mettmann - Kaarst hatte die Bahn 2005 massiv verteuert, im Schnitt waren es 40Prozent. Angekündigt wurde diese Preiserhöhung im November 2004, gelten sollte sie schon ab 1.Januar 2005.

Das sah die Regiobahn nicht ein und zahlte nicht. Jährlich wurde lediglich eine Steigerung von 1,5 Prozent zugestanden. Jetzt ist der Streit - nicht der erste dieser beiden ungleichen Partner - eskaliert: Die Bahn hat die Regiobahn verklagt, die Regiobahn hat die Klage nun erwidert.

Er freue sich auf die gerichtliche Klärung, erklärte Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn am Dienstag. Innerhalb von zwei Monaten eine Preissteigerung von durchschnittlich 40 Prozent zu zahlen, sei völlig unangemessen. Der Streitwert beläuft sich nun auf 380000 Euro. Verklagt wurde nicht nur die Regiobahn, Verfahren gibt es auch mit der Prignitzer und der Nordwest-Bahn. Auch deren Betreiber hatten sich gegen drastische Preissteigerungen gewehrt.

Korn ärgert sich über die Preiserhöhung, er ärgert sich aber ebenso über den Zustand der Bahnhöfe. "Die Qualität ist katastrophal. Und sie ist kein bisschen besser geworden. Dann ist eine solche Erhöhung erst recht eine Unverschämtheit." Für die Nutzung der zehn DB-Bahnhöfe auf der Strecke der S28 hat die Regiobahn im Jahr 2007 mehr als 1,3 Millionen Euro gezahlt.

Von der Deutschen Bahn gab es am Dienstag mit Hinweis auf das anhängige Verfahren keine Stellungnahme zu dem Streitfall.

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