Möbelhaus im Hammfeld : Letzte Hürde genommen

CDU und FDP fassen den Satzungsbeschluss. Rat muss am Freitag noch zustimmen.

Möbelhaus im Hammfeld : Letzte Hürde genommen
Foto: N.n.

Neuss. Der letzte Schritt im Bauleitplanverfahren für das große Möbelhaus im Hammfeld ist getan: Mit den Stimmen von CDU und FDP fasste der Planungsausschuss am Dienstag den Satzungsbeschluss für das Areal am Willy-Brandt-Ring zwischen Stresemannallee und Hammer Landstraße.

Stimmt am Freitag auch der Stadtrat zu, erhält Investor Kurt Krieger die Baugenehmigung. Er will „Möbel Höffner“ mit einer Verkaufsfläche von 46 000 Quadratmetern schon zum Ende dieses Jahres eröffnen. Mit der Verkehrserschließung wird sich in der kommenden Woche noch der Bauausschuss befassen

Unterstützer wie Gegner des Möbelhauses verzichteten darauf, ihre oft ausgetauschten Argumente zu wiederholen. Sorge um die Auswirkungen eines „überdimensionierten Projektes“ auf die Innenstadt stehen der Freude über eine Großinvestition gegenüber. Die Befürworter sprechen mittlerweile von einem „Jahrhundertprojekt“.

Umliegende Städte von Düsseldorf und Köln bis Mönchengladbach und Krefeld, die Städte des Rhein-Kreises bis zum Kreis Viersen haben im Rahmen des Beteiligungsverfahrens ihre Besorgnis und Bedenken geäußert. Die Handwerkskammer Düsseldorf spricht wegen der großen Fläche für Randsortimente von „erheblichen Bedenken“. Die Galeria Kaufhof befürchtet weitere Geschäftsaufgaben im Hauptstraßenzug.

Die IHK Mittlerer Niederrhein stellt zwar fest, die Ansiedlung eines Möbelhauses sei für Neuss „zweifelsfrei ein Gewinn“. Aber auch die Kammer vermisst beim Thema Nebensortimente „echte Argumente“ auf Seiten der Stadt: Die erlaubt mit dem Bebauungsplan die Ausweitung der Verkaufsflächen für zentrenrelevante Nebensortimente von 2500 Quadratmeter, der Höchstgrenze laut Empfehlung des Landes, auf 4600 Quadratmeter.

Die Auswirkungen aus dem Verkauf des Kernbereichs Möbel wie aus dem der Nebensortimente haben Gutachter untersucht. Sie erkennen zwar „Umsatzverteilungseffekte“, die sich zum Beispiel auf Düsseldorfer Möbelhäuser mit etwa 25 Millionen Euro auswirken könnten. Umsatzeinbußen machen sie auch für die Neusser Innenstadt aus. Insgesamt aber kommen die Gutachter zu dem Schluss, dass weder die Funktionsfähigkeit zentraler Versorgungsbereiche in Neuss noch in den Nachbarstädten beeinträchtigt werden.

Auf etwa 500 Seiten ist die Beratungsunterlage mit ihren Anlagen angewachsen. Für die Erstellung dieses Konvoluts dankten am Dienstag alle Fraktionen der Verwaltung. An den Positionen änderte sich nichts.

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