Maureen Wyse singt für Paare an ihrem schönsten Tag

Die Hochzeitssängerin hat bereits als Model und Tänzerin gearbeitet.

Maureen Wyse singt für Paare an ihrem schönsten Tag
Foto: Anja Tinter

Kaarst. Der Moment ist magisch: Sobald Maureen Wyse zum Mikrofon greift und die ersten Verse von Herbert Grönemeyers „Halt mich“, Ed Sheerans „Thinking out loud“ oder Silbermonds „Ja“ singt, berührt sie ihre Zuhörer unmittelbar. Sowohl mit ihrer ausdrucksstarken, kraftvollen Stimme als auch mit ihrer darstellerischen Leistung sowie ihrer imposanten, lebensbejahenden Erscheinung zieht sie das Publikum in ihren Bann. Die Anlässe, zu denen die Gäste kommen, sind besonders. Denn die 42-jährige in Kaarst lebende Künstlerin arbeitet als Hochzeits- und als Trauersängerin.

Nach ihrem Abitur absolvierte die in München aufgewachsene Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen zunächst die Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule. Eigentlich wollte sie lieber Musical machen und bewarb sich heimlich zur Aufnahmeprüfung für das Musical-Studium an der Bayerischen Theaterakademie. Dort folgten dann weitere vier Jahre Ausbildung. Das Studium finanzierte sie als Übergrößen-Model auf Modenschauen, bei denen sie tanzte. „Denn eigentlich wollte ich immer Tänzerin werden“, erzählt sie. Sie habe aber früh festgestellt, dass sie das „Alleinunterhalter-Gen“ in sich trage. Direkt nach dem Abschluss erhielt sie ihr erstes festes Theaterengagement am Rheinischen Landestheater in Neuss. Und verliebte sich in einen Zuschauer. Zwar lebt das Paar nach zwölf Jahren Ehe mittlerweile getrennt, arbeitet aber gemeinsam unter einem Dach.

Als Schauspielerin folgten unterschiedliche Engagements hauptsächlich an Musik-Theatern, aber auch beim Fernsehen. Nachdem sie das Gefühl hatte, „alles durch zu haben“, erfand sie sich neu — zunächst als Trauer-Sängerin. Über ihre Homepage gingen aber auch Anfragen als Hochzeitssängerin ein. Im Rahmen von ausführlichen Skype-Telefonaten bespricht sie mit den Paaren den Ablauf der Trauung.

„Eine Hochzeit hat ja einen dramaturgischen Bogen“, sagt Wyse. So sei nach der Predigt oder Rede Zeit zum Nachdenken und Innehalten, klassischer Höhepunkt sei das Ja-Wort und der Ringtausch. Entsprechend unterschiedliche Musik sei sinnvoll. „Deutsche Musik liegt voll im Trend. Das klassische ‚Ave Maria’ dagegen weniger, eher ‚Amazing Grace’ oder ‚Oh Happy Day’“, berichtet sie. Am Job der Hochzeitssängerin fasziniert sie besonders der sinnliche Aspekt. Wyse: „Sprache ist oftmals ein Quell von Missverständnissen. Musik dagegen ist authentisch und ehrlich. Sie trifft ins Herz.“

www.liebeszeremonie.de

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