„Mängelmelder“ der Stadt wird immer populärer

Das Internet-Werkzeug macht es möglich, Ärgernisse aller Art unbürokratisch zu melden.

„Mängelmelder“ der Stadt wird immer populärer
Foto: Christoph Reichwein

Kaarst. „Auf der Daimlerstraße, gegenüber der Poco-Abholhalle am Stromverteilerkasten, entsteht eine wilde Müllablagerungsstätte.“ Diese Information stammt von einem Kaarster und ist so zu lesen auf der Internetseite der Stadt. Sie ist eine von derzeit 199 Meldungen, die in diesem Jahr bereits über den sogenannten „Mängelmelder“ eingegangen sind. Die Statistik der Stadt zeigt, dass sich die Anzahl der gemeldeten Ärgernisse in den vergangenen Jahren stetig gesteigert hat.

Der „Mängelmelder“ ist ein Service der Stadt Kaarst, über den Bürger ganz unbürokratisch Bescheid geben können, wenn sie im Stadtgebiet etwas entdecken, das es zu verändern gilt. Dazu gehören fehlende Hinweisschilder, Schlaglöcher oder eben wilde Müllkippen, wie an der Daimlerstraße.

Während es im Jahr 2015 noch 659 Meldungen gab, steigerte sich die Zahl im darauffolgenden Jahr bereits auf 717 Mängel. Im vergangenen Jahr erhöhten sich die Benachrichtigungen noch mal erheblich auf insgesamt 941 Stück.

Peter Böttner, Pressesprecher der Stadt Kaarst, erklärt den stetigen Anstieg so: „Der Bürger hat mit dem ,Mängelmelder’ eine Schnittstelle zur Verwaltung, die unbürokratisch und unkompliziert ist. So etwas spricht sich natürlich rum.“ Wer ein Smartphone besitzt, kann gleich vor Ort ein Foto machen und dieses mitsamt der Koordinaten von Google und einem kleinen Text hochladen und bekommt sogleich eine Eingangsbestätigung. Es gibt sogar eine App, die die Stadt kostenlos anbietet. Eine erneute Antwort der Stadt gibt es, sobald der Fall bearbeitet und der Mangel behoben wurde.

„Wir schauen nach Eingang der Nachricht, welcher Fachbereich zuständig ist und leiten das Anliegen weiter“, erklärt Böttner. So schnell wie möglich kümmere sich dann der entsprechende Fachbereich um die Behebung des Problems. Das geschehe „in der Regel binnen weniger Tage“, so Böttner, hänge aber von der jeweiligen Anfrage ab. „Wenn es darum geht, Müll zu beseitigen, kann das Problem schneller bearbeitet werden, als ein komplexeres Anliegen, wie beispielsweise eine Meldung, dass ein Bürger zu viel für etwas gezahlt hat. Das muss dann natürlich erst mal nachvollzogen und geprüft werden.“

Viele der Aufgaben fallen in den Zuständigkeitsbereich des Bauhofes. Dieser kümmert sich etwa um Reinigungsarbeiten und die Beseitigung wilder Müllkippen, um Grünflächen oder Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Im vergangenen Jahr war der Bauhof für die Beseitigung der Mängel an 171 Tagen im Einsatz und investierte etwa 1959 Stunden, um der Beseitigung der Mängel nachzukommen. Darunter waren beispielsweise 30 Einsätze im Bereich Verkehr und 60 Einsätze für die Entfernung wilder Müllberge.

Der „Mängelmelder“ sei sehr zeitintensiv und bedeute für die Stadt viel Arbeit, sei gleichzeitig aber eine tolle Einrichtung, um direkt zu erfahren, wo etwas getan werden muss. Denn trotz Ordnungsamt, Straßenbegehern und Mitarbeitern, die in Kaarst wohnen, sei es nicht möglich, die Stadt in voller Gänze im Auge zu behalten. „Wir sind sehr dankbar, dass wir von den Bürgern in Kenntnis gesetzt werden und versuchen, so schnell wie möglich zu handeln“, sagt Böttner. Das überwiegend positive Feedback zeige, „dass wir uns auf einem guten weg befinden“.

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