Lukasklinik investiert Millionen

Alles neu: Die technische Ausstattung am Krankenhaus wird modernisiert.

Neuss. Untersuchungen und Operationen am Herzen haben in den vergangenen vier Jahren am Lukaskrankenhaus stark zugenommen. 2005 waren es noch 4498, im Vorjahr bereits 6187. "Und das mit lediglich zwei Herzkatheter-Arbeitsplätzen", staunt Dr. Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen Klinik, rückblickend selbst ein wenig.

Diese eher unbefriedigenden Arbeitsbedingungen haben nun ein Ende. Gleich drei neue Messplätze inklusive Ultraschallgeräte haben sich die Städtischen Kliniken geleistet.

"Das ist vor allem ein Durchbruch in der Bildqualität", berichtet Haude begeistert, weiß aber auch weitere Vorteile der Technik zu benennen: "Die Diagnostik ist exakter, es ist weniger Kontrastmittel notwendig, die Strahlenbelastung für den Patienten ist geringer und alles geht zudem viel schneller."

Damit nicht genug würden die voll digitalen Messplätze Untersuchungen möglich machen, die bisher undenkbar gewesen seien. "Insbesondere Katheterbehandlungen bei Vorhofflimmern.

Und auch die Schnelldiagnostik bei Notfallpatienten kann jetzt viel genauer durchgeführt werden", so Haude. Darüber hinaus hat sich das Lukaskrankenhaus einen der weltweit modernsten Computertomographen geleistet. Der "iCT" kann gleichzeitig 256 Schichten aufnehmen.

"Das bedeutet eine Steigerung um das 16-fache im Vergleich zu unserem bisherigen CT", sagt Dr.Mathias Cohnen, Chefarzt der Radiologie. "Der neue CT dreht sich in einer Sekunde fast viermal um den Patienten und liefert so gestochen scharfe Aufnahmen."

Mit Hilfe von moderner Magnetschwebetechnik werde die Strahlenbelastung für den Patienten außerdem um bis zu 80 Prozent gegenüber herkömmlichen Geräten reduziert.

Und auch bei dem Computertomographen gehe jetzt alles bedeutend zügiger, schwärmt Cohnen, der für sein Fachgebiet zudem ganz neue Betätigungsfelder, etwa im Bereich des Thoraxschmerzes, der Organdurchblutung oder bei Krebspatienten, entdeckt hat.

Das Außergewöhnliche am Lukas sei aber nicht zuletzt die enge Verzahnung von CT und Herzkatheter-Messplätzen, bekräftigen beide Mediziner.

"Zwischen den Geräten können Daten direkt ausgetauscht werden", erklärt Cohnen und Haude bestätigt: "Wir befruchten uns gegenseitig. Das ist ein lebendiges Netzwerk, von dem gerade die Kardiologie enorm profitiert."

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