Kopfgebäude am Hafenbecken soll gebaut werden

Stadthafen GmbH will das spektakuläre Haus jetzt selbst bauen. Vergabe im Herbst möglich.

Neuss. Seit Jahren sind die spektakulären Pläne des Neusser Büros Ingenhoven & Ingenhoven für ein Kopfgebäude am Hafenbecken 1 bekannt. Der Architekt Oliver Ingenhoven hatte mit seinem Entwurf einen städtebaulichen Wettbewerb gewonnen. Die Umsetzung scheiterte bislang. Jetzt aber soll es auf einmal schnell gehen.

Der Rat hat am Freitag über eine Beschlussvorlage zu entscheiden, in der es um eher komplizierte Verfahrensfragen geht. Das Grundstück zwischen Batteriestraße und Hafenbecken vor dem Greyhound, das derzeit als Parkfläche genutzt wird, gehört der rein städtischen Stadthafen GmbH.

Ein „Verhandlungsverfahren“ zur Bebauung nach den Ingenhoven-Plänen war ohne Ergebnis geblieben. In einem zweiten Schritt versuchte die Stadthafen, das Projekt mit einem Investor umzusetzen — denn Interessenten für eine Anmietung von Flächen gab es genug. Doch auch das scheiterte. Mieten von 14 bis 15 Euro je Quadratmeter wären das Ergebnis gewesen; das ließ sich nach Meinung der Verantwortlichen in Neuss nicht durchsetzen.

Nun habe die Stadthafen GmbH auf Grundlage der Investor-Planungen „neu gerechnet“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Auf die Tiefgarage wurde zugunsten einer Stellplatzlösung in den Cretschmarhallen verzichtet.

Ergebnis: Baut die Stadthafen selbst, geht es preiswerter. Etwa 12 Euro Miete werde man von den Interessenten — Ärzten, einer Anwaltskanzlei, den Stadtwerken mit ihrem Kundencenter — verlangen müssen, sagt Bürgermeister Herbert Napp.

Nun soll das Büro Ingenhoven die Planung für das Kopfgebäude bis zur Ausschreibungsreife weiterentwickeln. Auf etwa 4 Millionen Euro belaufen sich die Kostenschätzungen für das Kopfgebäude — ohne die Brücke, die die Verbindung zur Innenstadt ermöglicht. „Die Brücke wird mitgeplant, sie ist zwingend“, sagt Bürgermeister Napp.

Die Planungsleistungen umfassen 280 000 Euro. „Die Beauftragung ist dringlich“, heißt es in der Vorlage. Geht alles glatt, könnte der Auftrag zum Bau im Herbst vergeben werden.

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