Koke braucht mehr Zeit für die Familie

Der Trainer des Handball-Drittligisten TSV Bayer legt sein Amt im Sommer nieder. Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen.

Koke braucht mehr Zeit für die Familie
Foto: Zaunbrecher

Dormagen. Alexander Koke hört zum Ende der Saison als Trainer beim Handball-Drittligisten TSV Bayer Dormagen auf. Er wechselt dann als Lehrbeauftragter für Sportspiele an das Institut für Sportwissenschaften, Sportpsychologie und Sportpädagogik der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale. Im Interview spricht der 37-Jährige über seine Beweggründe und die Ziele für den Rest der Saison.

Wie kam es zu Ihrer Entscheidung?

Alexander Koke: Sie ist mir nicht leicht gefallen, denn der TSV Bayer Dormagen und die Mannschaft liegen mir am Herzen. Aber die Perspektive einer unbefristeten Stelle an der Universität mit einer interessanten Aufgabe hat letztlich den Ausschlag gegeben. Außerdem spielen auch familiäre Gründe eine Rolle.

Bedeutet der Wechsel an die Universität einen Abschied vom Handball?

Koke: Zunächst einmal ja. Aktuell ist nicht absehbar, ob ich noch etwas im Handball machen werden. Wir werden ja auch unseren Lebensmittelpunkt verlegen — und dort spielt Handball keine große Rolle.

Können Sie sich denn ein Leben ohne Handball vorstellen?

Koke: Genau das hat mich meine Lebensgefährtin auch gefragt, als wir das Für und Wider dieser Entscheidung abgewogen haben. Natürlich bedeutet mir der Handball sehr viel, er hat 20 Jahre meines Lebens geprägt. Auf der anderen Seite habe ich jetzt einen kleinen Sohn, und da ist es schön, künftig mehr Zeit mit ihm und der Familie verbringen zu können. Die letzten Monate waren schon sehr stressig — der Versuch, Handball, Uni und Familie unter einen Hut zu bringen, war schon sehr kraftraubend.

Wenn’s erlaubt ist: Das hat man Ihnen auch angemerkt. Irgendwie ist Ihnen die Lockerheit abhanden gekommen.

Koke: Naja, dass unsere Ergebnisse in diesem Zeitraum eher unbefriedigend waren, hat sicher auch dazu beigetragen.

Was soll denn jetzt aus dem Rest der Saison werden?

Koke: Wir haben noch elf Spiele vor uns und in denen wollen wir die Saison bestmöglich abschließen.

Ihr Geschäftsführer Björn Barthel hat Tabellenplatz fünf als Minimalziel ausgegeben. Ist das auch Ihr Ziel?

Koke: Die Mannschaft hat sich intern ein Ziel gesetzt, das sehr ambitioniert ist. Deshalb möchte ich es auch nicht in der Öffentlichkeit verraten. Ich habe den Jungs gesagt: Okay, finde ich gut — aber dann müsst ihr euch auch daran messen lassen.

“ Die Drittliga-Partie des TSV Bayer Dormagen beim VfL Eintracht Hagen war bei Redaktionsschluss gestern Abend noch nicht beendet.

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