Kita „Regenbogen“ zeigt ihren Kindern nachhaltiges Handeln

Die Kindertagesstätte an der Dunantstraße wurde als erste im Rhein-Kreis als „fair“ zertifiziert.

Kita „Regenbogen“ zeigt ihren Kindern nachhaltiges Handeln
Foto: Anja Tinter

Gnadental. Geworben hatte die Neusser Eine-Welt-Initiative bereits 2015 und Vertreter aller Kindertagesstätten im Rhein-Kreis zu einer Info-Veranstaltung eingeladen. Das Interesse sei groß gewesen, sagt Martina Ziermann von der Kita Regenbogen an der Dunantstraße. Doch offensichtlich nicht lange, denn nur die Gnadentaler Einrichtung machte sich auch auf den Weg. Heute ist sie ist die erste (und bisher) einzige „Faire Kita“ im Rhein-Kreis. Ende 2017 wurde sie ausgezeichnet und für die Mädchen und Jungen gab es zum feierlichen Anlass Schoko-Nikoläuse und fair gehandelte Fußbälle. In drei Jahren steht die Rezertifizierung an.

„Wir versuchen schon den Jüngsten zu vermitteln, dass wir alle etwas für eine gerechtere Welt tun können. Über die Kinder wird der Gedanke auch in die Familien getragen“, nennt Ziermann einen Grund für das Engagement. Verschiedene Bedingungen sind an die Auszeichnung gebunden. So müsse mindestens ein fair gehandeltes Produkt für Eltern angeboten werden. „Da haben wir Kaffee und Tee“, sagt die Kita-Leiterin: „Für die Kinder haben wir fair gehandelte Produkte im Angebot, wie Kakao, Bananen und Säfte.“ Drittens muss eine Kita, die die Auszeichnung sogenannte Bildungseinheiten (BE) für ihre Kinder anbieten. In der Einrichtung Regenbogen ist das die BE „Schokolade“. „Über die Herstellung von Schokolade reden wir jedes Jahr mit den Vorschulkindern“, sagt Ziermann. Öffentlichkeitsarbeit ist ein Muss, um die Zertifizierung zu erlangen. Dafür gibt es beim Kita-Sommerfest einen „Fairen Kaffeestand“ , an dem Rezepte angeboten werden, wie das Fairtrade-Bananenboot.

Ein besonderes Projekt, das in der Einrichtung Kinder aller Altersgruppen anspricht und den Kleinen den Begriff „Nachhaltigkeit“ und den achtsamen Umgang mit dem Material näher bringen möchte, ist in Gnadental das „Nähstübchen“. Dort wird’s mit Unterstützung einiger Mütter kreativ. Die Mädchen und Jungen sammeln alte Stoffreste oder alte Kleidungsstücke und nähen daraus Schlüsselanhänger, Umhängetaschen, T-Shirts oder Geldbörsen. Das macht auch Clemens, Hannah, Marlene und Henry viel Spaß. Henry hat sich als richtiger Gentleman erwiesen, denn er hat mit Nadel und Faden und viel Geduld für seine Freundin Clara genäht. „Etwas zum Anziehen für ihre Puppe“, sagt er. Geübt sind die vier auch im Knöpfe-Annähen. Denn die werden gern als Deko-Material verwendet.

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