Kita muss vorübergehend wegen Personalmangel schließen

Das Problem ist nicht neu. Eltern möchten Gebühren nicht zahlen.

Kita muss vorübergehend wegen Personalmangel schließen
Foto: lber

Grevenbroich. Freitag geschlossen, Montag zu — und auch Dienstag keine Betreuung. Weil die Kita „Sternschnuppe“ in Neuenhausen wegen Personalmangels einige Tage nicht öffnete und zurzeit nur unter eingeschränktem Betrieb weiterlaufen kann, haben Kristina Kranz-Brandstetter und ihr Mann Jörg die Konsequenz gezogen. Die Eltern — beide berufstätig — entzogen der Stadt bis auf weiteres die Einzugsermächtigung für die Kindergartengebühren. Warum sollten sie für ihre Tochter (3) zahlen, wenn die nicht vertragsgemäß betreut wird?

Die Tagesstätte hat ein Personalproblem — und das macht sich immer wieder bemerkbar. In den vergangenen Monaten hatte die Kita mehrfach nur in Notbesetzung geöffnet, einzelne Tage auch nachmittags geschlossen. Weil diese Fälle nicht abreißen, hat das Neuenhausener Elternpaar in einem Brief an Bürgermeister Klaus Krützen auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Die Forderung der Familie: „Die Kita muss sofort mit den notwendigen Mitarbeitern ausgestattet werden.“ Und: Bei Krankheitsfällen von Erzieherinnen müsse es geeignetes Ersatzpersonal geben. Sonst seien Familie und Beruf nicht miteinander zu vereinbaren. Das Problem: Die Stadt sucht schon seit Monaten händeringend nach Kita-Personal. „Aktuell fehlen uns noch sieben Mitarbeiterinnen“, sagt Svetlana Schaarmann-Tröger, Fachberaterin für die städtischen Tageseinrichtungen. Der Mangel mache sich insbesondere in den zwei Neuenhausener Gruppen bemerkbar: Fünf Stellen sind vorgesehen, nur vier besetzt. „Eine Kollegin ist dauerhaft erkrankt, zwei weitere kamen in der vergangenen Woche hinzu — da ist es schwer, einen normalen Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Schaarmann-Tröger. Für den Rest der Woche habe die Stadt in der „Sternschnuppe“ eine Betreuung bis 14 Uhr organisieren können, ab Montag — so hofft die Fachberaterin — wird das Personal wieder vollzählig sein. Und: „Ab dem 15. Februar können wir auch die fünfte Stelle in der Tagesstätte besetzen“, sagt Svetlana Schaarmann-Tröger. Dann wird eine junge Erzieherin ihren Dienst antreten. Davon könnten es ruhig noch einige mehr sein, meint Rathaussprecherin Ines Hammelstein: „Wir haben einen akuten Fachkräftemangel, so dass weitere temporäre Schließungen im Stadtgebiet nicht auszuschließen sind.“ Bislang ist Neuenhausener aber nur ein Einzelfall, meint Svetlana Schaarmann-Tröger.

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