Kino bleibt im Dormacenter

Gute Neuigkeiten für Dormagener Film-Fans: Das Kino im Dormacenter hat doch eine Zukunft.

Kino bleibt im Dormacenter
Foto: dpa

Dormagen. Nur wenige Tage nach dem überraschenden Aus für das Cineplex-Kino gibt es Entwarnung aus dem Rathaus: Für das Kino im Dormacenter wird es nach Auskunft des Gebäudeeigentümers gegenüber der Stadt einen neuen Betreiber geben. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern mit dem Vorstand der Reii Development AG, Maxim Makarov, und dem zuständigen Verwalter Martin Beck führte. Auch der Erste Beigeordnete Robert Krumbein und der Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Michael Bison, nahmen an der Zusammenkunft im Rathaus teil. Offen bleibt allerdings noch, wann das Kino in dem Einkaufs-Center an der Straße Unter den Hecken eröffnet und wer der Betreiber sein wird. „Das wird in Abstimmung mit dem zukünftigen Betreiber noch mitgeteilt. Ich bin leider nicht befugt, dazu schon Angaben zu machen“, so Lierenfeld.

Das Gespräch sei „insgesamt sehr positiv“ und in „guter Atmosphäre“ verlaufen, heißt es aus dem Rathaus. Lierenfeld weiter: „Die Sorge, dass die Kinosäle dauerhaft geschlossen bleiben, ist offenbar unbegründet. Auch für die freistehenden Räume im Erdgeschoss des Dormacenters gibt es bereits Planungen, die jedoch noch der Vertraulichkeit unterliegen“, erklärt Lierenfeld. Wirtschaftsförderer Michael Bison appelliert: „So verständlich es ist, dass sich viele Menschen in der derzeitigen Situation fragen, wie es allgemein mit dem Dormacenter weitergeht, sollte dies nicht in eine schädliche Diskussion für unsere Stadt ausarten.“ Das Gespräch mit dem Eigentümer sei hier „in eine deutlich positivere Richtung“ gegangen.

In der vergangenen Woche hatte Claudia Hebbel, Geschäftsführerin von Cineplex (einem bundesweiten Zusammenschluss von familiengeführter Kinos), mit ihrer Aussage überrascht, dass nicht nur der Mietvertrag, der im nächsten Jahr ausläuft, nicht mehr verlängert wird, sondern dass der Betreiber sofort das Center verlassen muss. Das hatte in den vergangenen Tagen für erhebliches Aufsehen und Diskussionen gesorgt, vor allem im sozialen Netzwerk Facebook. In den vielen Kommentaren wurde deutlich, welchen hohen Stellenwert ein Kino in Dormagen für die Bürger besitzt. Die Aussicht, künftig für ein cineastisches Vergnügen nach Köln, Neuss oder Düsseldorf fahren zu müssen, hatte viele Dormagener verstimmt.

Aus der Sicht des Vorsitzenden der innerstädtischen Werbe- und Händlergemeinschaft City-Offensive Dormagen, Robin Zur, ist die neue Wendung nun eine positive Entwicklung. „Die Bürger mögen dieses Kino einfach. Ich finde es gut, dass offenbar eine schnelle Lösung gefunden wurde. Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, wie diese sieben Kinosäle ohne erhebliche Umbauten zu nutzen gewesen wären.“

Neben dem Kino-Aus hatte die Entwicklung im restlichen Dormacenter für Skepsis und Spekulationen gesorgt. Denn nach dem Umzug von Ankermieter Aldi in die Rathaus-Galerie verließen auch Kodi und vor wenigen Tagen auch Drogerie-Filialist Rossmann das Einkaufscenter. Im Erdgeschoss verbleiben lediglich die Discounter Kik und Tedi. Es wurde in den vergangenen Tagen öffentlich dafür spekuliert, ob nicht ein leeres Dormacenter das Ziel von Besitzer Makarov sei, um es anschließend zu verkaufen. Das ist nach Einschätzung und Aussage von Bürgermeister Erik Lierenfeld nicht der Fall. Vielmehr soll es ein Konzept gegen den Leerstand geben.

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