Kinderbetreuung in Randzeiten kommt

Politik stimmt dafür. Stadt Grevenbroich will nun Eltern für Tagespflege gewinnen.

Grevenbroich. Die Stadt Grevenbroich will in die Kinderbetreuung frühmorgens und abends einsteigen. Einstimmig stimmte der Jugendhilfeausschuss dem Vorschlag der Verwaltung zu, im Familienzentrum Hartmannweg eine „Randzeitenbetreuung“ von 6 bis 7.15 und von 16 bis 19 Uhr zu schaffen. Nun sollen Eltern von Kita-Kindern für eine Tagespflege (bis zu fünf Plätze) oder Großtagespflege (bis zu neun Plätze) in diesen Stunden gewonnen werden. „Wir liegen mit diesem Projekt im Vergleich mit anderen Kommunen weit vorn“, sagte der Erste Beigeordnete Michael Heesch.

Vor dem Beschluss wurde zunächst aber heftig diskutiert — nicht über das neue Projekt, sondern über die Online-Umfrage der Stadt zu Betreuungswünschen. Von 1900 Eltern von Kindergartenkindern hatten 250 mitgemacht. 40 Prozent davon möchten andere als die gebotenen Zeiten, die Wünsche sind unterschiedlich. Laut Verwaltung zeigt die Umfrage, dass es „einen generellen Bedarf“ für Spontan-, Randzeiten- und flexible Betreuung nicht gebe. Cecilia Schwab (SPD) sah das anders: „Wie kommen sie darauf, der Bedarf ist offensichtlich“, sagte sie.

Den Hinweis von der Verwaltungsbank, dass nur 101 andere Wünsche geäußert hätten, ließ Franziska Brandmann (FDP) nicht gelten. „Sie können sich nur auf die berufen, die sich beteiligt haben.“ Sie wies auf Hürden bei der Umfrage hin. Mona Bergs, Vorsitzende des Jugendamtselternbeirats, hakte nach, ob schriftlich eingereichte Antworten aus einer Kita angekommen seien. „Bei uns ist nichts eingegangen“, sagte Christa Schmitz-Kahmen vom Jugendfachbereich. Sie erklärte, dass das verwendete kostengünstige Programm einen attraktiveren Zugang zur Umfrage nicht ermögliche.

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