Kaninchenplage auf Kita-Gelände

Die Tiere fressen die Außenbegrünung der Kita „Sonnenland“ ab, untertunneln den Boden und hinterlassen massig Kot.

Kaninchenplage auf Kita-Gelände
Foto: dpa

Grevenbroich. Die Stadtbetriebe haben alle Register gezogen. Sie haben Jäger mit Frettchen eingesetzt und übelriechende Substanzen ausgelegt. Doch sie werden die Wildkaninchen einfach nicht los, die sich auf dem Gelände der Kindertagesstätte „Sonnenland“ in Massen tummeln. Die Tiere hinterlassen nicht nur große Schäden, sondern verursachen auch hygienische Probleme. Nun sollen die lästigen Mümmelmänner ein für allemal ausgesperrt werden — und das wird die Stadt eine Stange Geld kosten.

Wie viele Wildkaninchen sich auf dem Gelände im Buckau-Viertel tummeln, ist nicht bekannt. „Die Tiere neigen ja dazu, sich zu verstecken“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Die vielen Erdlöcher, die Köttel und der Umfang der auf dem Außenareal entstandenen Schäden ließen aber „deutlich erkennen, dass es viel zu viele sind“.

Ruhige Nachbargrundstücke, ein Spielplatz im Norden, ein Parkplatz im Süden und ein Industriegebiet im Osten — offensichtlich optimale Bedingungen. „Die Kaninchen kommen ungestört aus allen Richtungen auf das Gelände“, schildert Jugenddezernent Michael Heesch. „Sie graben sich mühelos unter dem Stabgitterzaun hindurch, um auf das Areal zu gelangen.“ Zudem nutzen die Karnickel ein Gängesystem in einem Erdwall, der vom Spielplatz auf das Gelände der Kita führt.

„Dort richten sie massive Schäden an“, berichtet Heesch. Die Kaninchen knabbern an Bäumen und Sträuchern, die langsam absterben — Kräuter und Beetpflanzen wurden komplett weggefuttert. Und weil die Tiere im Boden wühlen, muss der Untergrund der Fallschutzflächen an den Spielgeräten regelmäßig ausgebessert werden. „Und es gibt hygienische Probleme, weil die Tiere so viel Kot hinterlassen“, sagt der Dezernent. Für ihn steht fest: „Gegen die Plagegeister muss etwas unternommen werden.“

Weil Frettchen und Vergällungsmittel nicht halfen, schlagen die Stadtbetriebe folgende Lösung vor: Der Erdwall — laut Heesch „offensichtlich das Hauptquartier der Karnickel“ — soll künftig durch ein 80 Zentimeter tief in den Boden eingelassenes Maschendrahtgeflecht vom Gelände der Kindertagesstätte abgegrenzt werden. „Durch diese Aktion wird das 5300 Quadratmeter große Außengelände allerdings kleiner“, sagt der Jugenddezernent. In Zukunft wird es nur noch 3800 Quadratmeter groß sein. „Aus jugendfachlicher Sicht ist das aber zu vertreten“, sagt Heesch.

Wenn der 300 Meter lange Zaun dann steht, sollen die Rasenflächen saniert, neue Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die Gesamtkosten werden auf 92 000 Euro geschätzt, das Geld soll für den Haushalt 2019 angemeldet werden. „Bis der Zaun im nächsten Jahr kommt, wird das Gelände verstärkt gereinigt“, sagt Heesch.

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