Kaninchen-Zaun kommt trotz Kritik an Kosten

Für 92 000 Euro soll ein Zaun die Kita „Sonnenland“ vor Schäden schützen.

Kaninchen-Zaun kommt trotz Kritik an Kosten
Foto: dpa

Grevenbroich. Der Stadtrat machte jetzt den Weg frei für die Bekämpfung der Wildkaninchenplage auf dem Areal der Kindertagesstätte „Sonnenland“ im Buckau-Viertel — aber erst nach einer Debatte. Die UWG rieb sich an den Kosten der Aktion: „92 000 Euro — diesen Betrag finden wir sehr hoch“, kritisierte Fraktionschef Carl Windler in der Ratssitzung.

Etliche Kaninchen haben das Außengelände der erst vor wenigen Jahren eröffneten Kita zum Sanierungsfall gemacht. Die Tiere graben sich unter dem Zaun durch, fressen Beete leer, richten an den Spielflächen Schäden an und hinterlassen jede Menge Kot. Mit Frettchen und anderem konnte die Stadt nicht Herr der Lage werden. „Das Außengelände ist eine Katastrophe, die Lage ist bedenklich“, beschrieb Erster Beigeordneter Michael Heesch auch mit Blick auf die hygienischen Probleme. Nun soll der von Gängen durchzogene Erdwall, in dem die Kaninchen hausen, vom übrigen Außengelände abgetrennt werden und ein 80 Zentimeter tief in den Boden reichendes Maschendrahtgeflecht den Tieren den Weg aufs Gelände versperren. Zudem muss der Rasen saniert werden.

„92 000 Euro Kosten und eine Verkleinerung des Kindergarten-Außengeländes um 1500 auf 3800 Quadratmeter — das ist nicht der richtige Weg“, sagte Carl Windler. In der Verwaltungsvorlage für die Stadtratssitzung vermisste der UWG-Politiker zudem eine Stellungnahme von Förster Frank Wadenpohl. Vor der Sitzung hatte bereits UWG-Mitglied Uwe Heyartz aus Elsen, von Beruf Schädlingsbekämpfer, die Kosten als zu hoch eingeschätzt, zudem werde der Zaun nicht zum Erfolg führen. Er hatte zu einer Zaunlösung mit Zinkblech-Verkleidung geraten — und zu einer Bepflanzung mit der Vergrämungspflanze Plectranthus ornatus.

Der Stadtrat gab aber Grünes Licht für die Verwaltungsplanung. „Das Gelände sieht traurig aus, die Schäden sind groß. Der Kostenansatz ist nicht zu hoch“, so CDU-Ratsherr Ralf Cremers, als Unternehmer in der Grüngestaltung und im Landschaftsbau tätig. Auch die UWG-Fraktion ließ sich überzeugen: Der Beschluss fiel einstimmig aus. cso-

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