Kaarster protestieren gegen den nächtlichen Fluglärm

Beim „Tag gegen Lärm“ sollen morgen 1500 Protestkarten an Minister Michael Groschek übergeben werden.

Kaarst/Düsseldorf. Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (SPD) in Nordrhein-Westfalen, wird morgen eine spezielle Grußkarte aus Kaarst erhalten — und das in mehrfacher Ausfertigung. Auf der Vorderseite trägt sie den Aufdruck: „Herr Minister, wir wünschen Ihnen eine gute Nachtruhe. Wir haben sie nicht! Stoppen Sie die Nachtflüge in Düsseldorf!“ Auf der Rückseite: „Jede Nacht stören rund 40 Flugzeuge unsere Nachtruhe und gefährden unsere Gesundheit und die unserer Kinder!“

1500 Kaarster haben in den vergangenen Wochen diese Protestkarten ausgefüllt. Mitglieder des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“ wollen sie am morgigen „Tag gegen Lärm“ vor dem Düsseldorfer Landtag an Groschek überreichen. Die Aktion beginnt um 8.30 Uhr, die Übergabe an den Minister ist für circa 9.30 Uhr vorgesehen. Die Unterzeichner, heißt es, protestierten damit gegen die permanente Störung der Nachtruhe durch den Düsseldorfer Flughafen. „Die Menschen in Kaarst haben genug von der ständig wachsenden Lärmbelästigung des Flughafens in den Abend- und Nachtstunden“, sagt der Vorsitzende der „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller. „Wir erwarten von Minister Groschek, dass er das vom Flughafen Düsseldorf initiierte Erweiterungsverfahren nutzt, um eine Begrenzung des Flugverkehrs auf 22 Uhr durchzusetzen und extensive Ausnahmegenehmigungen aufzuheben.“

Die Argumente sind bekannt. Während die Zahl der Flugbewegungen in den vergangenen zehn Jahren nahezu konstant geblieben sei, habe sich die Zahl der Starts und Landungen nach 22 Uhr um fast 50 Prozent erhöht, sagt der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“. Aufgrund des Antrags des Flughafens Düsseldorf, die Zahl der Flugbewegungen von 45 auf künftig 60 zu erhöhen, sei zu erwarten, dass die Zahl der Flüge in den Abend- und Nachtstunden weiter zunehmen werde.

Bereits vor einer Woche hat sich die Fluglärmkommission des Düsseldorfer Flughafens mit deutlicher Mehrheit gegen den Antrag des Flughafens auf eine neuerliche Erweiterung der Betriebsgenehmigung ausgesprochen. Die dort gefassten Beschlüsse haben politische Signalwirkung. Genehmigungsbehörde für die erweiterte Betriebsgenehmigung ist das Ministerium von Michael Groschek.

Der Kaarster Stadtrat hatte im Februar einstimmig entschieden, den geänderten Antrag des Flughafens zur Kapazitätserweiterung mit allem Nachdruck abzulehnen.

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