Kaarst: Tanzmäuse als Eisbrecher

Der Frohsinn tobt: Die Erste Kaarster Narrengarde Blau-Gold lud zum närrischen Biwak in die Realschule ein.

Kaarst. Pünktlich auf die Minute zog die Erster Kaarster Narrengarde Blau-Gold zu ihrem närrischen Biwak in das Forum der Realschule ein. Es galt schließlich, keine Zeit zu verschwenden.

"Das Programm ist voll gepackt", kündigte Kommandantin Henny Siedler an. Von 11.11 Uhr bis in den späten Nachmittag reihten sich pausenlos Auftritte und Büttenreden aneinander.

Zum zweiten Mal nach 2008 ließen sich die Kaarster Jecken zum Beginn von der Karnevalsgesellschaft "Schöpp Op" aus Mönchengladbach auf die Bühne begleiten. Das sei nun Tradition, das werde jetzt immer gemacht, sagte Sielder.

Um die morgendliche Müdigkeit schnell schwinden zu lassen, sorgten die Tanzgarden für Stimmung. Die Tanzmäuse der Narrengarde präsentierten ihre Kür zu den Liedern "Eine Insel mit zwei Bergen" und das "Rote Pferd" - und mittendrin zwischen den 15 Mädchen ihr Tanzoffizier Rainer Schrills. "Du hast wie immer alle im Griff", lobte Henny Siedler.

Die kleine Tanzgarde der Blau-Goldenen legte ihren Sessionstanz nach und trat im Laufe des Tages mit ihrem Showtanz ein zweites Mal auf. Ehe die Funken von "Schöpp Op" ihren Gardetanz vorführten, mussten sie erst einmal zur Abnahme bei Spieß Oliver Merckens vorstellig werden.

"Es ist zwar früh am Morgen, aber das kann etwas schneller gehen", forderte er. Tanzoffizier Roland Dunker zeigte zu Beginn noch leichte körperliche Schwächen, als ihm sein Mariechen Katharina Simons fast aus den Händen gerutscht wäre.

Schließlich ging nur der Hut verloren und der Auftritt konnte reibungslos zu Ende gebracht werden. Als Lohn gab’s für das Tanzpaar den Sessionsorden der Ersten Kaarster Narrengarde.

Für Partyatmosphäre sorgte Stimmungssänger Thorsten Hamacher. Der Import aus Köln sang Karnevalsklassiker zu hämmernden Beats.

Eine ruhigere Ballade hatte dagegen der Neusser Karnevalsprinz Jörg I. mit seiner Novesia Elvira I. aufgelegt. Mit "Für heute, für morgen, für immer" sang er die Hommage an sein Prinzendasein.

Neben weiteren Gästen aus Zons, Norf, Kleinenbroich und Düren begrüßte die Narrengarde auch Karnevalisten mit weiter Anreise. Eine Delegation aus der belgischen Provinz Limburg sprach direkt die Gegeneinladung zu ihrem Karnevalsumzug aus.

Dort dauert die fünfte Jahreszeit länger als in Deutschland, und durch ein kleines Dorf mit 2000 Einwohnern zieht ein jecker Lindwurm mit über 40 Karnevalsgesellschaften.

"Ich bin dabei. Den Spaß muss ich mir anschauen", sagte Manfred Brendel. Der stellvertretende Vorsitzende sprach damit umgehend die Zusage zum Gegenbesuch aus.

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