Kaarst stellt sich selbst Klima-Hausaufgaben

Der Umweltausschuss ließ sich über Handlungsfelder beim Umweltschutz informieren.

Kaarst stellt sich selbst Klima-Hausaufgaben
Foto: Hogekamp

Kaarst. Im Bau- und Umweltausschuss wurden jetzt die Handlungsschwerpunkte des Klimaschutzkonzeptes vorgestellt. Unter anderem soll künftig schon im Kinder- und Jugendbereich mit der Klimabildung begonnen werden. Beim Ausbau erneuerbaren Energien steht vor allem die Solarenergie im Fokus. Helene Püllen von der Essener Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft stellte jetzt erste Ergebnisse vor.

Bislang wurde eine CO2-Bilanz und Potenzialanalyse erarbeitet. Diese macht deutlich, dass in Kaarst verhältnismäßig viel Emission durch Verkehr entstehen. So sind 45 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der Stadt darauf zurückzuführen. Die Wirtschaftssektoren hingegen fallen mit 16 Prozent niedriger aus. Private Haushalte machen 36 Prozent aus, die kommunale Verwaltung drei Prozent. Das sei zwar nur wenig, aber trotzdem relevant, „weil die Vorbildwirkung auf die Bürger wichtig ist“, sagt Püllen. Die größten Minderungspotenziale im Bereich erneuerbare Energien liegen im Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern. In Privathaushalten ist die Heizung ein großer Bereich, in dem Emissionen gemindert werden können.

Auf Grundlage der Potenzialanalyse sind folgende Handlungsschwerpunkte entstanden: die Kommune als Vorbild, (Klima-)Bildung im Kinder- und Jugendbereich, Klimaanpassung, Mobilität, Private Haushalte/Wohnen, Ausbau erneuerbarer Energien und Klimaschutz in der Wirtschaft. Dazu gibt es diverse Unterpunkte.

In den Bereich „Kommune als Vorbild“ etwa fällt die Energieeffizienz in den eigenen Liegenschaften, oder aber wie die Verwaltung mit dem Papierverbrauch umgeht. In der „Klima-Bildung im Kindesalter“ gibt es die Überlegung, einen Workshop mit der Kitaleitung abzuhalten. Ziel ist es, den Kindern das Bewusstsein für den Klimaschutz mitzugeben. Unter „Klimaanpassung“ darf man unter anderem den Schutz und den Ausbau von Grünflächen verstehen.

Der große Punkt „Mobilität“ beinhaltet die Vermeidung/Verringerung von Kfz-Verkehr sowie die Optimierung des ÖPNV. Mehr und bessere Radwege und ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz wären mögliche Ansatzpunkte, genau wie die Stärkung von E-Mobilität, erläutert Püllen.

Unter den Punkt „Private Haushalte/Wohnen“ fallen energetische Sanierung, klimaoptimierter Neubau, aber auch die Aufklärung, Information und Beratung. Wichtig sei die Aufklärung und Beratung auch beim Klimaschutz in der Wirtschaft. Beim Punkt „Ausbau Erneuerbarer Energien“ liegt der Fokus auf Solarenergienutzung.

Die Handlungsschwerpunkte sind die Basis für Workshops und den Aufbau des Maßnahmenkatalogs. Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung des Klimaschutzkonzeptes sei die politische Willensbildung, daher wird es neben verschiedenen Veranstaltungen mit Verwaltung und Bürgern auch Politikerworkshops geben. Außerdem bilden die Handlungsschwerpunkte die Grundlage für die Entwicklung individueller Klimaziele. Diese sollen am Ende eine einheitliche Orientierung für die Politik, die Verwaltung sowie Bürger darstellen und könnten sich an Bundes- oder Landeszielen orientieren.

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