Kaarst: Krach um Schulsportplatz

Lärm: Weil Anwohner sich beschweren, wurde die Anlage in der City immer mehr demontiert.

Kaarst. Der Sportplatz am Albert-Einstein-Gymnasium ist in einem Zustand, der seinem Zweck wenig gerecht wird. Statt der ursprünglichen vier Basketballkörbe ist nur noch einer ohne Korb oder Ring montiert. Die Fußballtore sind demontiert und lagern in Garagen. Wie kann das sein?, fragt sich die CDU und wandte sich an die Stadtverwaltung.

Karl-Heinz Tives, Abteilungsleiter Sport und Soziales, verweist auf die zahlreichen Beschwerden der Anwohner. "Vor allem wird über Lärmbelästigungen in den späten Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende geklagt." Deshalb sei bereits im Jahr 2000 die nördliche Zaunanlage abgebaut worden. Aus dem gleichen Grund habe man die Basketballkörbe entfernt.

Problem aber: "Jugendliche klettern problemlos über die Zäune, nutzen den Sportplatz gar nicht zum Sporttreiben. Stattdessen werden im Sommer dort ferngesteuerte Wagen fahren gelassen. Und die machen einen unglaublichen Lärm", ärgert sich Anwohnerin Verena von Buch. Zudem hören die Jugendlichen zu laut Musik. "Wir Anwohner sind nicht dagegen, dass dort Sport getrieben wird. Im Gegenteil, es ist doch eine tolle Sache, dass es mitten in der Stadt eine Sportanlage gibt. Die Öffnungszeiten sollten aber eingehalten werden."

Die Verwaltung schlägt nun den Politikern vor, dass das Eingangstor zum Sportplatz sowie die Umzäunung erhöht wird. "Die Kontrolle der Einhaltung der Öffnungszeiten könnten die Schulhausmeister übernehmen. Falls es immer noch Probleme gibt, wäre es vorstellbar, dass ein beauftragter Wach- und Schließdienst für Ruhe sorgt. So ist das in anderen Städten geregelt. Da dürfen die Mitarbeiter des Dienstes auch Platzverweise aussprechen", sagt Abteilungsleiter Tives.

Rund 37000 Euro würde die Instandsetzung des Platzes kosten: Die Tore und die Basketballkörbe sollen gegen Diebstahl fest montiert werden - auch neue Markierungen sind vorgesehen (siehe Grafik). Zudem soll der vor neun Jahren entfernte Zaun im Norden wieder installiert werden. "Damit es nicht zu laut wird, wird zusätzlich ein Ballfangzaun montiert, der die ,Geschosse’ abbremst", erläutert Tives.

In der Sportausschusssitzung am Dienstagabend haben die Politiker noch nichts entschieden. Sie sprechen sich für eine Erneuerung des Platzes aus, benötigen aber noch weitere Informationen, um einen Beschluss zu fassen: "Es geht hier um eine generelle Lösung für Sportplätze in Wohnbereichen. Dazu gehört die Feststellung der baurechtlichen Situation", sagt Ingo Kotzian (CDU). Und Margot Dubbel (SPD) möchte wissen, wie sich die Kontrolle der Öffnungszeiten personell umsetzen lässt und welche Kosten dadurch entstehen.

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