Kaarst: Kinder setzen sich mit Kunstwerk auseinander

Der Förderverein Kunst am Bodendenkmal Nordkanal hatte die vierten Klassen der katholischen Grundschule Alte Heerstraße sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttgen eingeladen, sich kreativ mit dem Kunstwerk von Wilhelm Schiefer auseinanderzusetzen.

Kaarst. "Den Bürgermeister ärgerte es immer, dass er zum Vorster Wald einen Umweg nehmen musste. Man sollte eine Brücke über den Nordkanal bauen, dachte er sich." Diese Schilderung leitet eine von vielen Kurzgeschichten ein, die Grundschüler zum einjährigen Bestehen des Kunstwerks "Brücken über den Nordkanal" geschrieben haben.

Der Förderverein Kunst am Bodendenkmal Nordkanal hatte die vierten Klassen der katholischen Grundschule Alte Heerstraße sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Holzbüttgen eingeladen, sich kreativ mit dem Kunstwerk von Wilhelm Schiefer auseinanderzusetzen.

Die Ergebnisse wurden in einer kleinen Feierstunde in der Rathausgalerie präsentiert. "Es sind richtig coole Geschichten geworden", lobte der Fördervereinsvorsitzende Markus Albiez. Nicht nur der Bürgermeister spielte die Hauptrolle, auch Feen und Zauberer sowie ein gewisser Mister Nino Dino bekamen ihren Auftritt. Sechs Kinder durften ihre Geschichten dem Publikum vorlesen.

Andere Schüler zeigten stolz ihre gebauten Brücken. Hierfür verwendeten sie Legosteine, Papprollen oder Streichhölzer. Die Schüler bildeten das Kunstwerk realitätsgetreu nach, aber auch eigene Konstruktionen wurden gebaut.

Teilweise wurden sie von schweren Lastwagen befahren, auf einer anderen Brücke gaben sich zwei Spielfiguren die Hand. Die jungen Architekten setzten so ein Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Ufern, die die Brücke verbindet. Schließlich lautete auch das Motto der Aktion: "Grundschüler schlagen Freundschaftsbrücken".

Wilhelm Schiefer zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen der Kinder. "Das ist handwerklich wirklich gut gemacht", sagte er. "Die Kinder sind vorurteilsfrei an das Thema herangegangen. Wenn ihnen die Brücken gefallen, werden sie sie in Zukunft vielleicht pflegen", so Schiefer.

Der Künstler erläuterte, wie unterschiedlich seine Brücken über den Nordkanal gedeutet wurden: als Symbol des Zusammenwachsens der fünf alten Dörfer zur Stadt Kaarst oder als Kommunikationsmodell. "Die Türme müssen nicht für etwas Furchtbares stehen.

Früher dienten Türme vor allem dazu, eine Gefahr zu erkennen und damit die Bürger zu schützen", so Schiefer. Bürgermeister Franz-Josef Moormann, Schirmherr der Aktion, verwies beim Brückenbau auf die Möglichkeit, Menschen miteinander zu verbinden. "Wilhelm Schiefer bringt hier die Bedeutung der Brücke auch in die Köpfe und Herzen", sagte Moormann.

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