Kaarst: Hans A. ist wieder in Deutschland

Gegen Auflagen wurde der Rentner von den Behörden auf freien Fuß gesetzt. Wann er nach Kaarst zurückkehrt, ist vorerst ungewiss.

Kaarst/ Düsseldorf. Hans A. ist wieder in Deutschland. Gegen den 65-Jährigen aus Kaarst ermitteln die französischen Behörden wegen Vorspiegelung einer Straftat und die deutschen wegen des Verdachts auf Totschlag. Trotzdem wurde der Rentner in Frankreich gegen 10000 Euro Kaution auf freien Fuß gesetzt. Er erhielt lediglich die Auflage, sich für Vernehmungen zur Verfügung zu halten, durfte aber nach Deutschland ausreisen. "Wir gehen davon aus, dass das auch im Laufe des Tages geschehen wird", erklärte Christoph Kumpa von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf.

Mittlerweile hat A. rechtlichen Beistand durch den Münchner Anwalt Dirk Raeder, mit dem er im ständigen telefonischen Kontakt steht. Raeder: "Ich habe ihm den Rat gegeben, seinen Aufenthaltsort zunächst nicht mitzuteilen." Kumpa: "Es ist gut möglich, dass er bei Freunden Unterschlupf sucht." Sollte A. in seine Wohnung wollen, würden ihm die neuen Schlüssel ausgehändigt. "Nach der Spurensicherung hat der Schlüsseldienst die Schlösser ausgetauscht", so Kumpa. Da die Beweisaufnahme dort abgeschlossen und die Wohnung wieder freigegeben ist, könne A. sie auch wieder betreten. "Er muss dann aber damit rechnen, dass wir ihn sofort vernehmen." Für einen Haftbefehl, so Kumpa, reiche der Anfangsverdacht des Totschlags nicht aus, daher könne sich der 65-Jährige vorerst auch in Deutschland frei bewegen. Darüber, ob der Fall Bärbel A. jemals gelöst werden wird, wollte Kumpa nicht spekulieren: "Es hängt davon ab, ob wir die Leiche finden und ob Hans A. uns die Wahrheit sagt. Bislang gilt seine Frau ja nur als vermisst."

Auch in den französischen Medien stößt der Fall auf großes Interesse. Am Dienstag filmten Kamerateams in Kaarst und am Neusser Rheinufer. "Die Leute rings um Tarascon sind froh, dass dort kein Gewalttäter herumstreift", vermutet eine Redakteurin des Fernsehsenders TF1.

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