Kaarst: Crash Eagles müssen ins Exil

Bauvorhaben: Die neue Sporthalle soll 2011 fertig sein. Bis dahin ist bei den Vereinen Flexibilität gefragt.

Kaarst. Kaarst bekommt eine neue Sporthalle. Das steht seit der letzten Ratssitzung, bei der in nicht-öffentlicher Sitzung die Planung in die Hände eines Architekturbüros in Münster gegeben wurde, fest. Auch die Kosten sind inzwischen konkret, der Zeitplan ist festgelegt.

Rund 4Millionen Euro wird der als Zweifachhalle konzipierte Bau an der Pestalozzistraße kosten. Die Hälfte der Gesamtkosten könnten mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden - allerdings nur dann, wenn die Halle auch wirklich wie geplant bis Ende 2011 fertig ist.

Womit der eng gefasste Zeitplan ins Spiel gebracht wäre: Bereits ab Mitte kommenden Jahres soll die 30 Jahre alte Dreifachhalle abgerissen werden. Für die Errichtung der neuen Halle sind zwölf Monate Bauzeit anvisiert. So weit die Fakten. Einige offene Fragen gibt es jedoch.

Lange Zeit war unklar, ob die Crash Eagles Kaarst die Halle würden nutzen dürfen. Da weiß sich der Vorsitzende Wolfgang Dietrich mittlerweile aber auf der sicheren Seite. "Zu 100 Prozent Ja", wischt er Zweifel beiseite, "alle Parteien im Rat haben uns das zugesagt." Bedenken, der Boden würde durch die Skaterhockey-Spieler zu stark strapaziert, sind für Dietrich unbegründet. "Das ist Schnee von gestern. Wir sind in der alten Halle 25 Jahre unserem Sport nachgegangen, und die sieht doch noch ganz passabel aus."

Dafür haben die Crash Eagles jetzt ganz andere Probleme: Skaterhockey in Kaarst boomt, "wir werden ab der neuen Spielzeit alle Jugendklassen doppelt besetzen können und haben dann inklusive den Inlinern 13 Mannschaften", zählt Dietrich nach. Und für die muss ab dem 15. Juli, wenn an der Pestalozzistraße voraussichtlich die Abrissbirne anrückt, eine Ersatzsportstätte gefunden werden.

"Wir werden für die Übergangszeit wohl komplett ins Sportforum Büttgen ausweichen. Sollten die Hallenzeiten dort nicht ausreichen, müssen wir uns in der Nachbarschaft umsehen", so der Vorsitzende. Bei den Crash Eagles haben sich sogar diverse Arbeitskreise gegründet, die sich ausschließlich mit den Trainingszeiten oder der Spielplanerstellung während der anderthalb Jahre im Exil beschäftigen.

Nicht endgültig geklärt ist hingegen die Frage der Wärmeversorgung. Die vorhandene Heizanlage war schon immer total überdimensioniert, da bei ihrer Installation vor Jahrzehnten noch von einem neuen Schwimmbad geträumt wurde - das jedoch nie gebaut wurde. Dafür profitierten andere Gebäude in der unmittelbaren Umgebung wie das Rathaus oder das Gymnasium von der Sporthallen-Heizung - was jedoch wiederum mit erheblichen Wärmeverlusten verbunden war. Jetzt wird darüber nachgedacht, dezentralen Heizungen den Vorzug zu geben.

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