Kaarst: A57 bald mit sechs Spuren

Am Dienstag (28.7.) wurde der erste Spatenstich der Strecke zwischen Neuss und Kaarst gesetzt.

Kaarst. Von Jazzmusik aus den 20er Jahren wird der erste symbolische Spatenstich für den Ausbau der A57 begleitet. Weiterere sechs Kilometer des Autobahnteilstücks zwischen Neuss und Kaarst werden auf sechs Spuren ausgedehnt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW schließt damit die Lücke zwischen Meerbusch und dem Kreuz Neuss-West.

Engelbert Lutke Daldrup, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hebt die historische Bedeutung der "Hauptschlagader des linken Niederrheins" hervor.

Er verweist auf den Nordkanal, den Kaiser Napoleon kurz nach der Besetzung des Rheinlandes (1804) initiiert hatte. "Der Kanal sollte Rhein, Maas und Schelde mit den französischen Seehäfen verbinden", sagt Lutke Daldrup.

1809 wurde der Grundstein gelegt, doch der Kanal wurde nie fertiggestellt, da Frankreich und Holland sich einigten und Napoleon die Kontrolle über die holländischen Seehäfen bekam. Die Überbleibsel dieses Nordkanals werden nun auch die Straßenbauer an der A57 beschäftigten.

Das heutige Bodendenkmal wird von der Autobahn überquert, sodass die Brücke erneuert werden muss. Nach den Brücken wird im zweiten Schritt die Fahrbahn verbreitert. "Während der Bauzeit sollen die Fahrspuren drei bis dreieinhalb Meter breit sein", so Lutke Daldrup. Der Verkehr wird während der Bauzeit auf vier Fahrspuren weiterlaufen.

Zudem ist die neue Rastanlage "Steinacker" geplant. Eine 2,75 Hektar große Fläche wird für die Erdkröten reserviert. Dort werden zwei Laichgewässer angelegt. Auf der anderen Autobahnseite entsteht ein Amphibienleitsystem, damit die Tiere die A57 nicht überqueren. Vier Hektar im Bereich des Kamberger Hofes werden zum Ausgleich für den Ausbau aufgeforstet.

Der Bau soll nicht nur mit Mitteln aus den beiden Konjunkturpaketen, sondern auch mit Geld aus der Lkw-Mautgebühr finanziert werden. Der Verkehr habe sich in den vergangenen 50 Jahren fast verfünffacht, sagt Straßen.NRW-Chef Winfried Pudenz.

Lutz Lienenkämper hat einen persönlichen Bezug zur Autobahn: "Auf der A57 habe ich seit meiner Führerschein-Zeit insgesamt am längsten im Stau verbracht", so der Verkehrsminister. Das soll sich nun ändern.

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