Kaarst: 16-Jährige bekommt Stipendium für ein Jahr USA

Die 16-jährige Schülerin des Albert-Einstein-Gymnasiums hat ein Stipendium des Bundestags bekommen und reist in die USA.

Kaarst. Austauschschüler weinen dreimal: Wenn sie ihre Eltern verlassen, wenn sie ihr Gesicht in ein fremdes Kissen drücken - und ein Jahr später, wenn sie ihre Gastfamilie zurücklassen. Die Zeit dazwischen bezeichnen viele als das beste Jahr ihres Lebens. Und genau diese Zeit steht Svenja Mayer noch bevor - auch wenn es ein Schritt ins Ungewisse ist.

Ende August wird sie für elf Monate in den US-Bundestaat New York an die Kanadische Grenze reisen, dort in einer Gastfamilie leben und eine staatliche Schule besuchen. Zahlen muss sie für diesen Tripp der sonst rund 6000 Euro kostet nichts, denn die 16-Jährige hat sich beim Parlamentarischen Austauschprogramm des Bundestags beworben und sich allein im Rhein-Kreis Neuss gegen 120 Bewerber durchgesetzt.

"Allerdings nicht nur wegen ihres Notendurchschnitts von 1,6. Uns kommt es auf Bewerber an, die sich auch im Leben der Stadt für andere engagieren", sagt der Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer. Er hat Svenja aus allen Bewerbern seines Wahlkreises ausgewählt. "Weil sie Mentorin und Patenschülerin am Albert-Einstein-Gymnasium ist, und weil sie sich seit Jahren in der DLRG engagiert", sagt Wimmer.

Beworben hatte sich Svenja vor über einem Jahr, nachdem sie einen Flyer des Austauschprogramms in ihrer Schule gesehen hatte. "Doch damit, dass ich genommen werde, hätte ich nie gerechnet", sagt sie. Momentan kann sie es auch noch gar nicht glauben, bald für ein Jahr Kaarst gegen eine US-Stadt zu tauschen.

"Ich bin einfach unendlich neugierig, was mich erwartet", sagt sie und fügt nach kurzem Überlegen hinzu: "Ich werde meinen Freund, meine Freundinnen und meinen Bruder so vermissen."

Deshalb wollte sie zuerst gar nicht zusagen. "Aber ich habe seit drei Jahren von einem USA-Austausch geträumt. Jetzt zieh’ ich das durch", sagt sie selbstbewusst. Inzwischen hat Svenja auch Kontakt mit ihrer Gastfamilie aufgenommen und einen richtig guten Eindruck bekommen.

Doch die Gymnasiastin weiß, dass sie sich, einmal in den USA angekommen, schnell von alten Gewohnheiten lösen muss, um wirklich im Gastland heimisch zu werden. "Und den Kontakt halte ich dann immer per Chat."

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