K 37n: Ab Dienstag fahren die Autos

Gestern wurde das 16-Millionen-Projekt symbolisch freigegeben. Die zwei Jahre langen Bauarbeiten sind abgeschlossen.

K 37n: Ab Dienstag fahren die Autos
Foto: Tinter

Kaarst. Dunkle Anzüge und gelbe Fleece-Jacken sieht man selten an einem Ort. Es sei denn, Politik und Ikea haben einen gemeinsamen Grund zur Freude. Gestern kamen rund 100 Gäste aus verschiedenen Bereichen der Stadt zur Verkehrsfreigabe der Kreisstraße 37n. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und Johannes Ferber, Geschäftsführer der Ikea-Verwaltungs-GmbH, durchschnitten symbolisch das Band. Ab Dienstag, 2. Mai, ist die K 37n dann auch offiziell für den Verkehr freigegeben.

Die Straße erschließt das neue Gewerbegebiet „Kaarster Kreuz“ mit dem neuen Ikea-Einrichtungshaus. „Der Neubau stärkt Kaarst als Wirtschaftsstandort“, sagte Petrauschke. Zudem soll dadurch die Lage am Knotenpunkt L 390/K 37/Gümpgesbrücke entlastet werden. „Stehst du noch oder fährst du schon?“, fragte der Landrat in Anlehnung an den Ikea-Slogan.

Die Baumaßnahmen der K 37n kosteten insgesamt 16 Millionen Euro: Davon übernahm der Rhein-Kreis Neuss 60 Prozent, die Stadt Kaarst und Ikea jeweils 20 Prozent. „Bedauerlicherweise wollte sich das Land NRW nicht an der Finanzierung beteiligen“, sagte Hans-Jürgen Petrauschke.

Im Rahmen des Projekts wurde an vielen Stellen investiert: Die neue K 37n ist insgesamt 1,22 Kilometer lang und führt entlang zwölf neuer Ampeln; die Landstraße 390 wurde um 340 Meter ausgebaut, die Fahrbahn in Richtung A 57 wird außerdem auf 400 Metern erneuert. Im Zentrum des Umbaus steht die 73 Meter lange Brücke, die über die Gleise der Regio-Bahn, den Nordkanal und die Landstraße führt. Auch für Fußgänger und Radfahrer bietet die Baumaßnahme Vorteile: Auf 1,35 Kilometern gibt es Geh- und Radwege. Außerdem soll die Allee bepflanzt werden.

Das Thema hatte wie kaum ein anderes die Gespräche in Kaarst dominiert. Im Dezember 2012 wurde der Bebauungsplan offengelegt, nach Gesprächen aller Beteiligten erfolgte im Mai 2015 der erste Spatenstich. Zwei Jahre später ist das Projekt unter Führung des Kreistiefbauamtes nahezu realisiert. Im August sollen die letzten begleitenden Bauarbeiten abgeschlossen sein. „Die Kaarster sind stolz auf ihr Ikea“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus. „Der Mehrwert der Firma war schon immer größer als dessen Belastungen. Für alle war wichtig, dass Ikea auch in Zukunft in unserer Stadt bleibt.“ Die neue Kreisstraße hat nicht nur positive Effekte für das Gewerbegebiet, in dem das neue Möbelzentrum entsteht. „Wir schaffen damit auch eine Anbindung von Holzbüttgen“, sagte Ulrike Nienhaus. „So wird das Pendeln zwischen den Stadtteilen erleichtert.“

Laut Verkehrsprognosen sollen im Jahr 2025 rund 14 000 Fahrzeuge täglich die neue K 37n nutzen. 8,6 Prozent davon macht allein Schwerverkehr aus. Der Verkehr auf der alten K 37 soll laut Prognose durch den Umbau entlastet werden: Von 14 000 auf etwa 9000 Fahrzeuge am Tag. Staus auf der Landstraße 390 sollen ebenfalls reduziert werden; dann sollen 31 000 Fahrzeuge — davon 6,6 Prozent Schwerverkehr — die Straße befahren.

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