Jugendliche zeigen großes Interesse an Ausbildungsbörse
Viele junge Menschen informierten sich in der Kaarster Rathausgalerie über ihre beruflichen Möglichkeiten bei großen und kleinen Betrieben.
Kaarst. Es war die vierte Kaarster Ausbildungs- und Studienbörse am Samstag in der Rathausgalerie. Und die große Resonanz hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, Schulabgänger und potenzielle Arbeitgeber zusammenzubringen. Als Schirmherr gab der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling den jungen Besuchern folgendes mit auf den Weg: „Ihnen stehen viele Türen offen nach dem Schulabschluss.“ Sein Tipp: „Entscheiden Sie sich für etwas, was Ihnen Freude macht.“
Sascha Hermans-Thun, Schreinermeister
„Wir haben durch die Bank gute Bewerbungen“, erklärte Erwin Kronenberg als Leiter des Bereichs Zentrale Dienste der Stadt Kaarst. Er und die Ausbildungsleiterin Michaela Schüpper mussten immer wieder erklären, dass alle Ausbildungsstellen mit Beginn für diesen Herbst bereits vergeben werden konnten. Es gab in der Rathausgalerie zwar auch Informationen über ein Auslandsjahr, über die Fortsetzung der Schullaufbahn an einem Berufskolleg und über Studiengänge. Doch hauptsächlich ging es um Lehrberufe. Das fand Jürgen Bosse, Leiter der Kaarster Realschule, so gut, dass er seinen Schülern Anreize in Form von Freistunden bot, wenn sie die Ausbildungsbörse besuchten. „Bei Schulmüdigkeit kann eine Lehrstelle sinnvoller sein als der Besuch einer weiteren Schule“, erklärte Bosse.
Viele Jugendliche waren mit ihren Eltern gekommen. Robin Raju (16) und Wiktoria Galuszka (16) wagten sich hingegen allein ins Getümmel. „Ich möchte gerne etwas mit Raumgestaltung machen“, sagte Galuszka, während Raju mit einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich liebäugelt. Beides wurde angeboten — bei Ikea werden unter anderem Gestalter für visuelles Marketing gesucht. Und der Vorster Unternehmensberater Klaus Dieter Pruss, der sich gegen große Unternehmen wie die Sparkasse behaupten musste, hat einen Ausbildungsplatz zur Bürokaufkraft zu vergeben.
René Gilbers von der Kreispolizei erklärte: „Bei uns bewerben sich viele Abiturienten — wir bekommen die Qualität, die wir brauchen.“ Und dass das Handwerk große Probleme bei der Besetzung der Lehrstellen hätte, das widerlegte Schreinermeister Sascha Hermans-Thun am Samstag mit folgender Zahl: „Bei mir gingen im vergangenen Jahr 120 Bewerbungen ein.“ Und er kennt auch den Grund: „Tischler ist der geilste Beruf der Erde.“ Im Herbst stellt er wieder zwei Azubis ein.
Ulrike Nienhaus war in zwei Funktionen erschienen: als Vorsitzende der „Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“, die die Veranstaltung zusammen mit der Jungen Union organisiert hatte, und als Kaarster Bürgermeisterin.
