In Straberg und Neukirchen geht es beim Crosslauf wieder querfeldein

Die Läufe finden heute und Samstag in einer Woche statt.

Auch wenn er nicht mehr die ganz großen Distanzen unter die Füße nimmt, die ihm in diversen Altersklassen sechs Deutsche Meistertitel über 100 Kilometer, einen Weltrekord (M 60) und einen Weltmeistertitel (M 55) über diese Strecke bescherten, dem Laufen ist Bernd Juckel treu geblieben.

Nur heute in einer Woche hat der Grevenbroicher dazu keine Zeit. Da organisiert er nämlich gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Leichtathletik-Abteilung der SG Neukirchen-Hülchrath den 22. Neukirchener Crosslauf, der sich zwar von seinem internationalen Anstrich getrennt hat, mit 575 „Finishern“ im Vorjahr trotzdem zu den größten Veranstaltungen seiner Art in einer stark rückläufigen deutschen Crossszene zählte. Weil wie 2014 auch am kommenden Samstag (31.) die Kreismeisterschaften des Leichtathletik-Kreises Düsseldorf/Neuss in den „Energie-Cross“ eingebettet sind, rechnen die immer rührigen Neukirchener mit einer ähnlichen Starterzahl.

„500 Teilnehmer sollten es schon werden“, sagt der für die Öffentlichkeitsarbeit bei der SG zuständige Willy Helfenstein, wohlwissend, dass bis gestern erst 170 von der Möglichkeit Gebrauch machten, sich online anzumelden. „Die Sammelmeldungen der Vereine gehen immer erst spät ein“, weiß Helfenstein aus Erfahrung — die Meldefrist endet am kommenden Montag, Nachmeldungen sind allerdings am Veranstaltungstag bis eine Stunde vor dem jeweiligen Start noch möglich.

Damit er weiß, wie sich so ein Crosslauf anfühlt, geht Bernd Juckel heute bei den Kollegen vom FC Straberg an den Start. Die haben für ihren Crosslauf, der um 12 Uhr mit den 400-Meterläufen der Bambini beginnt und um 14.45 Uhr mit der über 7250 Meter führenden Männer-Langstrecke endet, bislang 213 Meldungen vorliegen, nehmen aber ebenfalls noch Nachmeldungen entgegen.

Josef Schoos, Vorsitzender des FC Straberg

Während es in Neukirchen seit Jahren über eine eigens präparierte Strecke innerhalb der Sportanlage geht, „die mit tiefem Geläuf, aufgeschütteten Hügeln und Hindernissen aus Strohballen echten Crosscharakter aufweist“ (Helfenstein), haben sich die Straberger wegen Sturmschäden und dem Umbau ihres Sportplatzes notgedrungen für eine neue Streckenführung entschieden. „Mit Fantasie und Handarbeit wurde aus einer weniger schwierigen Runde jetzt eine echte Crossstrecke mit weiteren Erdhügeln, Gräben und eckigen Passagen“, sagt FC-Vorsitzender Josef Schoos. Das Besondere daran: Der Lauf führt ausschließlich über Wiesen und Waldwege — die Strecke kann ebenso auf der Vereins-Homepage eingesehen werden wie Zeitplan und weitere Informationen.

Angesichts solcher Mühen hofft Schoos auf ordentliche Teilnehmerzahlen: „Es gibt leider nur noch wenige, die über Stock und Stein laufen möchten. Aber eigentlich sind Crossläufe das ideale Wintertraining, um damit Kondition und Ausdauer für die neue Saison aufrecht zu erhalten“, sagt der FC-Vorsitzende, „wer einmal Cross gelaufen ist, wird es immer wieder tun.“ Eine Ansicht, die Bernd Juckel, der in seinem Läuferleben schon mehr als 500 Wettkämpfe bestritten hat, sicher bestätigen wird. Infos und zu beiden Crossläufen gibt es im Internet.

www.fc-straberg.de

www.sgnh-la.de

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