In Kaarst sinken die Müllgebühren

Laut Gebührenplan des Bau- und Umweltausschusses für 2018 wird die Abfallentsorgung um fünf Prozent billiger.

In Kaarst sinken die Müllgebühren
Foto: Schoenmackers

Kaarst. Darüber werden sich Mieter und Hausbesitzer freuen: Kaarst dürfte auch 2018 im Rhein-Kreis Neuss die Stadt mit den niedrigsten Gebühren für Abfallentsorgung, Abwasser und Straßenreinigung sein. Zwar werden die Straßenreinigungsgebühren geringfügig angehoben, insgesamt sinken die Kosten aber, weil die Abfallentsorgung im Schnitt um fünf Prozent billiger wird. „Die Musterfamilie hat in Kaarst eine jährliche Belastung durch Steuern und Gebühren in Höhe von 1041,21 Euro“, erklärte Kämmerer Stefan Meuser im Bau- und Umweltausschuss. In umliegenden Städten wie Willich und Meerbusch würden die Bürger stärker belastet.

Die Abfallentsorgung schlägt in ihrer günstigsten Form mit 49,76 Euro zu Buche, das sind 2,64 Euro weniger als im Vorjahr. Dieser Tarif gilt für ein 80-Liter-Gefäß bei vierwöchentlicher Leerung und bei Eigenkompostierung. Deutlich größer ist die Ersparnis bei dem größtmöglichen Abfallgefäß: Der 1100-Liter-Müllcontainer, der zweimal pro Woche geleert wird, kostet bei gleichzeitiger Nutzung der Biotonne 5704 Euro pro Jahr und damit 300 Euro weniger als zurzeit.

Die Müllabfuhrgebühren konnten nicht zuletzt deshalb gesenkt werden, weil das Restmüllvolumen um mehr als vier Prozent abgenommen hat. Hans-Georg Schröder (CDU) zog daraus folgenden Schluss: „Es lohnt sich weiterhin, den Müll zu trennen, weil für die Gelbe und die Blaue Tonne keine Deponiekosten anfallen.“ Falls noch konsequenter Müll getrennt werde, seien eventuell in künftigen Jahren weitere Gebührensenkungen möglich.

Die SPD-Fraktion beantragte im Bau- und Umweltausschuss, bestimmte Haushalte bei den Müllgebühren zu entlasten. Profitieren sollen Haushalte, in denen es Kinder beziehungsweise Erwachsene gibt, die Windeln beziehungsweise Inkontinenzartikel nutzen. „Für eine begrenzte Zeit — wir denken da an zwei Jahre — sollten diese Haushalte auf Antrag ein kostenfreies Müllvolumen von 15 Litern pro Woche bekommen“, sagte Sabine Kühl (SPD). Beschlossen wurde aber noch nichts, da rechtliche Fragen geklärt werden müssen.

Neben der Müllabfuhr sind auch die Abwassergebühren ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Sie bleiben unverändert. Es gelten wie 2017 folgende Gebührensätze: Für den Kubikmeter Schmutzwasser werden 2,04 Euro fällig, hinzu kommen 0,76 Euro je Quadratmeter anrechenbare befestigte beziehungsweise bebaute Grundstücksfläche.

Die Kosten für die Straßenreinigung werden im kommenden Jahr moderat steigen. In Straßen, die überwiegend dem Anliegerverkehr dienen, kosten Sommerreinigung und Winterdienst zusammen künftig 1,23 Euro pro Meter — in diesem Jahr sind es noch 1,19 Euro gewesen. Der Besitzer eines Reihenhauses mit einer Straßenfront von sieben Metern muss 28 Cent pro Jahr mehr zahlen.

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