Ikea-Brücke macht bei Wind ihre eigenen Geräusche

Die Stadt will Maßnahmen gegen den schrillen Ton prüfen.

Ikea-Brücke macht bei Wind ihre eigenen Geräusche
Foto: Tinter

Kaarst. Sie führt über die Neersener Straße, die Bahngleise und über den Nordkanal, vorbei am Musterhauspark und hin zum neuen Ikea in Kaarst. Doch die neue Brücke der Kreisstraße 37 ist nicht nur praktisch für Möbelhauskunden und Spaziergänger, die von der Aussichtsplattform den Nordkanal betrachten wollen — sie kann auch singen! Quietschende, fast schreiende Töne macht das Bauwerk, wenn der Wind in einem bestimmten Winkel auf das Bauwerk trifft.

„Die Stadt weiß davon und hat das schon geprüft“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner. Demnach sei das Geländer, das teils in einer Wellenform verläuft, für das Geräusch verantwortlich. Doch bevor konkrete Maßnahmen gegen „das Singen“ der Brücke ergriffen werden können, muss noch etwas anderes geprüft werden: Weil es beim Bau der Brücke laut der Stadt „kleinere Probleme mit dem Brückengeländer gegeben“ habe, ist es derzeit noch mit einem zusätzlichen Bauzaun abgeriegelt. Es gehe dabei nicht um die Höhe des Geländers, sondern um Dinge wie Unebenheiten oder rostige Stellen.

Derzeit würden Maßnahmen zur Behebung dieser Probleme geprüft. „Die Geräusche durch den Wind sind dabei noch nicht Bestandteil der Diskussion“, sagt Böttner. Doch es könne sein, dass das „Singen“ der Brücke durch die Reparaturmaßnahmen am Geländer leiser würde — unter anderem denke man über ein Netz nach, dass man vor das Geländer spannen will. Falls das Geräusch dadurch nicht leiser werde, wolle man über das weitere Vorgehen beraten. Wie hoch die Kosten für Ausbesserungen oder andere Maßnahmen sein werden, kann die Stadt derzeit nicht sagen. Auch wer die Kosten übernehmen würde, ist unklar. Ikea hatte die Brücke beauftragt und sich neben dem Kreis und der Stadt an den Kosten beteiligt.

Eckehard Wienstroer, der Neusser Architekt der Brücke, hat das Singen seines Bauwerks bisher noch nicht selbst erlebt, aber davon gehört. Die Geräusche hätte er beim Entwurf des Bauwerks nicht beabsichtigt, sagt er auf Nachfrage. „Ich kann schlecht beurteilen ob das Geräusch ein Problem ist“, sagt er. In dem Gebiet um die Brücke ist überwiegend Gewerbe angesiedelt, die Bahn fährt darunter her, die Autobahn ist nur wenige Meter entfernt. „Das Hauptgeräusch ist da der Verkehr, der ist schweinelaut“, sagt Wienstroer. Und: „Es ist ein Geräusch, dass die Natur erzeugt, vielleicht ist das nicht so schlimm.“

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